Ein Kommentar

Die Angst der Frauen

Donnerstag, 07. September 2017 | 10:22 Uhr

Bozen – Auch wenn der Fall der Gruppenvergewaltigung nicht in Südtirol, sondern in Rimini stattgefunden hat, schlägt er doch auch bei uns hohe Wellen. Angesichts des Horrors, den eine polnische Touristin und eine Transsexuelle erlebt und erlitten haben, beschleicht auch einheimische Frauen ein unheimliches Gefühl. Dabei spielt auch die Tatsache eine große Rolle, dass die Täter des Angriffs in Rimini allesamt einen Migrationshintergrund haben. Dabei besagen Statistiken, dass die übergroße Mehrheit der sexuellen Übergriffe und Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Familienangehörigen oder Bekannten begangen werden.

Twitter/Rimini

Besonders in Bozen, aber auch im übrigen Landl sehen gerade die Frauen die Männer, die von weither gekommen sind, ihnen fremd erscheinen und deren angenommenes Verhalten sie nicht immer genau einzuschätzen wissen, immer stärker mit gemischten Gefühlen. Die schreckliche Nachricht aus Rimini trägt leider dazu bei, bereits aufgebautes Vertrauen zu untergraben und die Solidarität gegenüber männlichen Migranten und Flüchtlingen zu beeinträchtigen, gerade weil sie an der Urangst aller Frauen rührt – der Urangst vor fremden Männern, die ihnen womöglich Gewalt antun wollen.

Wie können wir den Frauen diese Angst nehmen? Vielleicht indem wir für mehr Sicherheit sorgen, Gewalttäter streng aussortieren und jene, die zu uns gekommen sind – sofern notwendig – darüber aufklären, wie man sich gegenüber Frauen korrekt verhält. Und vor allem gilt der Appell an die Solidarität aller mit den Frauen.

Schauen wir niemals weg, wenn eine Frau in „Schwierigkeiten“ gerät.

Von: ka

Bezirk: Bozen