Von: Ivd
Bozen – Eine dramatische Kollision hat gestern zur Mittagszeit den Verkehr nahe dem Twenty-Einkaufszentrum lahmgelegt. Kurz vor halb eins donnerte ein dunkler Opel mit solcher Wucht in einen weißen Kleinwagen der Provinz, dass dieser komplett aus der Spur flog und auf dem Fahrradweg landete. Der Unfallverursacher hatte das Wrack seines eigenen Fahrzeugs auf der Mittelspur hinterlassen.
Die Hintergründe machen die Sache noch brisanter: Der 33-jährige Fahrer ghanaischer Abstammung hatte erst einen Tag zuvor seine Wohnung verlassen müssen. Seine Partnerin hatte Misshandlungsvorwürfe erhoben, die Behörden reagierten mit sofortiger Wegweisung. Er campierte die Nacht über in seinem Auto.
Am nächsten Tag steuerte er offenbar mit erheblichem Tempo und möglicherweise unter Alkoholeinfluss durch die Bozner Straßen. Geschwindigkeitslimits interessierten ihn nicht, Fahrbahnmarkierungen ebenso wenig und die Busspur am allerwenigsten.
Crash aus dem Nichts
Zum Verhängnis wurde ihm eine Kreuzungssituation: Ein Dienstwagen mit zwei Sanitätsbetrieb-Mitarbeiterinnen – 57 und 55 Jahre – bog von einer Seitenstraße ein und hatte gerade mal knapp vierzig Meter zurückgelegt, als der Aufprall erfolgte. Die Wucht schleuderte den Kleinwagen über die gesamte Kreuzung.
Erstaunlicherweise kamen alle drei Beteiligten mit relativ glimpflichen Blessuren davon: Knochenbrüche an Nase und Armen, aber alle blieben ansprechbar. Krankentransporte brachten sie in das Krankenhaus von Bozen.
Verkehr stand eine Stunde still
An der Unfallstelle entwickelte sich ein Großeinsatz: Rettungswagen versorgten Verletzte, Feuerwehrleute räumten Trümmerteile weg, Stadtpolizisten dokumentierten alles und regelten den Verkehr. Das Chaos war komplett – eine volle Stunde stockte der Verkehr, Fahrzeuge mussten großräumig ausweichen.
Wohl Alkohol im Spiel
Die Beamten führten noch vor Ort einen Schnellcheck auf Rauschmittel durch. Das portable Messgerät zeigte oranges Signal: Alkohol im Spiel. Wie viel genau, klären jetzt Laboruntersuchungen. Bis die Ergebnisse vorliegen, behält die Polizei den Führerschein ein.
Kameraaufnahmen bestätigten den Verdacht: Der Unfalllenker hatte nicht nur verbotene Fahrspuren benutzt, sondern auch jede Rücksicht auf Geschwindigkeit und Verkehrsregeln vermissen lassen.
Ob neben dem vermuteten Alkohol auch die persönliche Krise nach der Wohnungsverweisung eine Rolle spielte, bleibt offen. Fest steht: Drei Menschen hatten gestern großes Glück im Unglück.




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