Den Polizisten bot sich ein schauderhaftes Bild - Taser musste eingesetzt werden

Dramatischer Vorfall in Bozen

Samstag, 05. November 2022 | 12:02 Uhr

Bozen – Seit dem Juli 2022 führen einigen Beamte der Staatspolizei in Bozen sogenannte “Taser” mit sich. Die Elektroschockpistolen waren Mittwochnacht auch bitter nötig, um eine Situation unter Kontrolle zu bringen, die drohte, ein böses Ende zu nehmen.

Wie die Quästur in einer Aussendung berichtet, ging bei der Polizei der Anruf eines besorgten Mannes ein. Er vernahm aus der angrenzenden Wohnung Schreie und Lärm.

Hilferufe aus der Wohnung und dramatisches Bild

Die Exekutivbeamten machen sich unverzüglich auf den Weg zur angegebenen Adresse im Süden der Landeshauptstadt. Als sie vor der Wohnungstür standen, hörten auch sie die Hilferufe einer Frau und klingelten.

Als sich die Tür öffnete, bot sich den Ordnungshütern ein dramatisches Bild: Ein Mann mit nacktem Oberkörper und zwei Küchenmessern in den Händen stand im Türrahmen. Auf der Brust hatte er mehrere Schnittverletzungen, aus denen Blut strömte. Wie es heißt, soll es sich um Verletzungen gehandelt haben, die er sich zuvor selbst zugefügt hatte. Der Mann war augenscheinlich betrunken und aufgebracht.

Von der Polizei vor seiner Tür zeigte er sich wenig beeindruckt. Er bedrohte die Beamten: Falls sie sich nicht entfernten, würde er sie töten und dann Selbstmord begehen.

Frau gelang die Flucht

Die Polizisten, die für diese heiklen Situationen ausgebildet sind, zogen sich etwas ins Treppenhaus zurück und verwickelten den Mann in eine Diskussion. Dies gab der jungen Frau in der Wohnung den Raum, um aus der Wohnung zu flüchten. Über das Treppenhaus und unter Schutz der Polizei erreichte sie den Hof des Kondominiums.

Unterdessen hielt der Mann immer noch in beiden Händen ein Messer und machte keine Anstalten, von seinem Vorhaben abzulassen. Trotz der Vorwarnung, dass ein Taser eingesetzt werden würde, setzte der Mann seine Morddrohungen fort.

Taser-Einsatz

Als er erneut versuchte, in die Offensive zu gehen, setzten die Polizisten den Elektroschocker schließlich ein und der Mann stürzte zu Boden. Es bedurfte allerdings eines weiteren Stromschlags, um ihn definitiv zu überwältigen.

Die noch unter Schock stehende Frau gab an, dass sie in den vergangenen Wochen mehrfach Gewalt durch den Mann erfahren habe. Kurz bevor die Polizei eintraf, soll er ihr auch Schnittverletzungen zugefügt haben, die anschließend im Krankenhaus behandelt wurden. Ihr wurde eine Heilungsdauer von zehn Tagen bescheinigt.

Ihr Peiniger wurde hingegen in flagranti festgenommen. Ihm werden Widerstand gegen die Staatsgewalt, häusliche Gewalt und Körperverletzung mit einer Waffe vorgeworfen.

Angriffe auf Polizei nehmen zu

Wie die Quästur beschreibt, konnte alleine durch die Androhung der Taser-Verwendung bereits mehrfach eine gefährliche Situation entschärft werden. Die Waffe mache daher Sinn und habe sich bewährt. Außerdem macht die Quästur darauf aufmerksam, dass zuletzt die Angriffe auf Polizeibeamte zugenommen haben. Alleine in Bozen sind demnach 20 Polizisten verletzt worden.

Von: luk

Bezirk: Bozen