Gegensätzliche Versionen

Elena Artioli: Streit mit Handwerker endet im Krankenhaus

Samstag, 09. Juni 2018 | 12:45 Uhr

Bozen – Die Südtiroler Landtagsabgeordnete Elena Artioli ist wegen eines Streits mit einem Handwerker in die Schlagzeilen geraten. Die Aussagen der beiden Parteien sind gegensätzlich und die Sache wird wohl vor Gericht entschieden werden.

Doch von Anfang an: Laut Medienberichten sollte Ramzi M’henni (28) aus Tunesien für Artioli in der Mendelstraße in Bozen eine Wohnung auf Vordermann bringen.

Der Handwerker war mit seiner Frau aus Bozen wegen der Abwicklung eines Todesfalls von Tunesien in die Südtiroler Landeshauptstadt gekommen. Da sich alles wegen bürokratischer Vorgänge in die Länge zog, entschied er sich, in der Zwischenzeit zu arbeiten.

Vor rund 1,5 Monaten bekam er den Auftrag, Arbeiten in einer Wohnung zu verrichten, in der sich Elena Artioli einmieten wollte.

Seinen Angaben zufolge sollte er zunächst nur die Wände weißeln. Dann seien noch die Installation neuer Heizkörper, neuer Leitungen und die Sanierung zweier Bäder hinzugekommen. Der Abgabetermin des 15. Juni sei aber gleich geblieben, so der Tunesier.

Am Donnerstag sei dann Artioli gemeinsam mit drei Männern vorstellig geworden. Sie hätte seine Arbeit bemängelt. Als er das Handy herausholte, um seine bisher geleistete Arbeit mit der Kamera festzuhalten, sei die Situation ausgeartet.

Einer der Männer habe ihm das Smartphone aus der Hand gerissen und ihm, als er es sich zurückholte, einen Faustschlag versetzt. Er habe sich verteidigen wollen, sei dann aber erneut geschlagen worden und zu Boden gegangen.

Ramzi M’henni erzählt weiter: „Als ich wieder zu Bewusstsein kam, wurde ich von den drei Männern festgehalten und Elena Artioli hat mich beschimpft.“ Er habe um sein Leben gefürchtet, konnte dann aber das Weite suchen.

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Derzeit liegt der 28-Jährige mit Verdacht auf ein Schädeltrauma und zahlreichen Hämatomen im Bozner Krankenhaus. Ihm wurde eine Heilungsdauer von mehr als 20 Tagen bescheinigt, womit von Amts wegen eine Anzeige gemacht wurde.

M’henni erklärt, dass er sobald es geht, wieder in sein Heimatland zurückkehren will. Er möchte aber auch Gerechtigkeit und den Lohn, der ihm für die 45 Tage Arbeit zusteht.

Artioli ist erschüttert

Die Version der Geschehnisse von Elena Artioli ist komplett anders. Auch sie musste verarztet werden. Ihr wurde eine Heilungsdauer von 15 Tagen bescheinigt.

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Die Landtagsabgeordnete sei, so ihr Anwalt, Opfer einer Aggression geworden und entsprechend erschüttert. Derzeit fühle sie sich nicht, darüber zu sprechen. „Mit ihr waren aber andere Personen, die ihre Geschichte bestätigen können“, heißt es weiter. Außerdem behalte es sich Artioli vor, vor Gericht zu ziehen.

Von: luk

Bezirk: Bozen