Neues Projekt in Ausarbeitung

Erfolgreiche wissenschaftliche Studie in der Therme Meran

Montag, 03. Januar 2022 | 10:52 Uhr

Meran – Unlängst hat sich die Medizinisch-Wissenschaftliche Koordinierungsgruppe der Therme Meran unter dem Vorsitz von Prof. Desiderio Passali getroffen und ihre Aktivitäten koordiniert. Hauptthema war die neueste Studie über die Auswirkungen von Thermalwasser auf die Schwächung des bakteriellen Biofilms, die inzwischen international veröffentlicht wurde. Vor allem in Anbetracht der zunehmenden Antibiotikaresistenz sind alternative Behandlungsmethoden wie die Verwendung des Thermalwassers der Therme Meran ein sehr wichtiges Forschungsgebiet.

Die neue Studie zum bakteriellen Biofilm bei Antibiotikakuren wurde jüngst in der bekannten wissenschaftlichen Publikation „European Review for Medical and Pharmacological Sciences“ veröffentlicht. Wie Studienleiter Prof. Roberto Mattina von der Universität Mailand erklärt, wird darin die Wirksamkeit des Thermalwassers der Therme Meran zur Auflösung des Biofilms (Schutzfilm) bei Antbiotikakuren beschrieben: Die Bakterien, welche die Schleimhäute der Atemwege angreifen, bilden diesen Biofilm und tragen dazu bei, die Wirkung von Antibiotika zu schwächen. Betroffen sind vor allem Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, die häufig auf Antibiotika zurückgreifen müssen und Resistenzen entwickeln. Laut einer Schätzung des amerikanischen Forschungszentrums CDC (Center for Disease Control, Atlanta) stellt der Biofilm bei 60 bis 85 Prozent der chronischen Atemwegserkrankungen ein Problem dar. Die Studie beweist, dass das Thermalwasser der Therme Meran den Biofilm auflöst und dadurch die Behandlung mit Antibiotika wirksamer macht. Diese Forschungsarbeit soll nun fortgesetzt werden um wissenschaftlich nachzuweisen, dass das Thermalwassers der Therme Meran in Kombination mit einem Medikament, das bereits eingesetzt wird, helfen kann, den bakteriellen Biofilm zu schwächen. Das erwartete Ergebnis ist der Nachweis einer verbesserten Wirksamkeit der Antibiotikabehandlungen mit dem Ziel, den bakteriellen Erreger zu eliminieren und eine vollständige Heilung herbeizuführen.

Eine weitere, diesmal klinische Studie soll eine Verringerung des Einsatzes von Antibiotika nach Kurbehandlungen mit Thermalwasser der Therme Meran belegen.

Der zweite Schritt ist nun die Überprüfung, wie sich Kuren mit dem Thermalwasser der Therme Meran konkret auf die Verringerung der Anzahl der Atemwegserkrankungen auswirken können und wie gleichzeitig der Einsatz von Antibiotika bei den Patienten verringert werden könnte. Diese Studie wird derzeit vom Ethikkomitee der Provinz Bozen geprüft. Neu ist dabei auch, dass der Zustand der Patienten über eine eigens programmierte App erhoben werden wird, wobei der Patient diese Daten eigenständig eingeben kann. Sanitätsdirektor Dr. Salvatore Lo Cunsolo: „Vor allem aufgrund der immer häufiger auftretenden Antibiotikaresistenzen sucht die Wissenschaft nach Alternativen. Wir erforschen die Wirksamkeit des Thermalwassers, das bei bestimmten Anwendungen im Zusammenhang mit chronischen Atemwegserkrankungen dazu beiträgt, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren oder bestenfalls ganz darauf verzichten zu können.“

Die Medizinisch-Wissenschaftliche Koordinierungsgruppe der Therme Meran

Der Medizinisch-Wissenschaftlichen Koordinierungsgruppe ist es ein großes Anliegen, die Therme Meran als Südtiroler Kompetenzzentrum für Gesundheit und Wohlbefinden zu festigen und international vor allem auch im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich zu positionieren.
Ihr gehören bekannte Persönlichkeiten an:
• Prof. Desiderio Passali von der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der Universität Siena und Präsident der „International Federation of Otorhinolaryngeal Societies (IFOS)“, Vorsitzender der Medizinisch-Wissenschaftlichen Koordinierungsgruppe der Therme Meran;
• Dr. Roberto Magnato, Primar der HNO-Abteilung und der Kiefer- und Gesichtschirurgie im Krankenhaus Meran;
• Prof. Roberto Mattina, Direktor der Abteilung für wissenschaftliche Biomedizin und Virologie an der Universität Mailand;
• Prof. Ralph Mösges, Leiter des Instituts für Statistik, Informatik und medizinische Epidemiologie an der Universität Köln (Deutschland) und Vizepräsident der INTERASMA (International Association of Asthmology);
• Dr. Salvatore Lo Cunsolo, Sanitätsdirektor der Therme Meran und Mitglied der Italienischen Gesellschaft für Nasenheilkunde.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt