Von: mk
Meran – Pädiatrie-Primar Helmuth Egger weist die Vorwürfe zur Qualität der Behandlung eines Kleinkindes in der Ersten Hilfe des Meraner Krankenhauses zurück, schreibt das Tagblatt Dolomiten. Wie am Freitag berichtet, hatte sich die Mutter eines 18 Monate alten Buben über lange Wartezeiten und ein angeblich nicht adäquates Verhalten des ärztlichen und Pflegepersonals beschwert.
„Es stimmt nicht, dass neun Patienten an diesem Nachmittag visitiert werden mussten; es stimmt vielmehr, dass diese neun Patienten innerhalb kürzester Zeit vorstellig wurden und entsprechend Prioritäten gesetzt werden mussten“, präzisiert der Primar laut „Dolomiten“ die Stellungnahme des Sanitätsbetriebes zu dem Fall.
Außerdem sei es nicht so, dass sich der Zustand des Kindes während des Wartens auf eine Behandlung signifikant verschlechtert habe. „Mehrfach wurde das Kind von einer sehr erfahrenen Kinder-Krankenpflegerin gesehen“, hat der Primar laut eigenen Recherchen in Erfahrung gebracht.
Egger unterstreicht, dass es sich vermutlich um ein sprachliches Missverständnis gehandelt habe, als der Großvater, der aus der der Slowakei stammt, mit dem Enkel nach mehreren Stunden das Krankenhaus verlassen hat. „Die Kinderkrankenpflegerin hat dem Großvater bescheinigt, dass sie selbst nach Hause geht, da ihr Dienst endet. Dass das Kind nach Hause gehen kann, hat niemand behauptet“, schreibt der Primar.
Der Großvater sei zudem nach Hause gegangen, ohne jemanden auf der Station zu informieren, kritisiert Egger laut „Dolomiten“. Da die orale Therapie beim Kind gescheitert sei, sei in logischer Folge die Infusionstherapie erforderlich gewesen. Deshalb habe die Ärztin die Carabinieri angerufen, nachdem sie die Eltern nicht telefonisch erreichen konnte. Dies sei geschehen, weil die Ärztin eine Infusionstherapie für medizinisch notwendig erachtet habe.
„Während des Telefonats mit den Carabinieri haben die Eltern zurückgerufen und das Telefonat mit den Carabinieri wurde beendet“, erläutert Egger. Er kritisiert, dass die Ärztin bei diesem Telefonat von der Mutter wüst beschimpft worden sei. Schließlich sei zum Beginn der Infusionstherapie eine Blutprobe beim Kind entnommen worden. Dies sei auf dem Erste-Hilfe-Schein auch korrekt vermerkt worden, anders als von der Mutter dargestellt.