Von: mk
Bozen – Der 26. Juni ist der “Welttag gegen Drogenmissbrauch und den illegalen Handel von Drogen”. Er wurde 1987 von der Versammlung der Vereinten Nationen eingeführt. Dieses Datum fällt fast auf das Datum eines anderen Jahrestages: dem 45. Jahrestag der Gründung des Vereins “La Strada-Der Weg”, der am 14. Juni 1978 in Bozen mit dem Ziel gegründet wurde, sich mit dem Jugendproblem des Drogenkonsums zu befassen.
In jenen Jahren der Vereinsgründung bestand die dringende Notwendigkeit, dem Konsum besonders einer Droge entgegenzuwirken, die sich in unserer Region wie ein Lauffeuer verbreitete: Heroin.
Bis heute haben sich die Probleme des Drogenkonsums leider weiterentwickelt und der Gebrauch ist gewachsen, und damit auch die Sorgen und die Arbeit um dieses Thema im Verein “La Strada“-Der Weg”. Im Laufe der Zeit hat sich das Wissen und das Bewusstsein für die Faktoren und Gründe, die zu einer so genannten “pathologischen Abhängigkeit” führen können, immer mehr erweitert.
In der Regel geht damit ein psychologisches und emotionales Leiden einher, das die Betroffenen durch den Rückgriff auf die Droge zu beheben versucht. Aus diesem Grund hat der Verein “La Strada-Der Weg” im Laufe der Jahre verschiedene Dienste in Südtirol eingerichtet, um Menschen, die mit Drogen in Berührung kommen, zu helfen und sie darauf aufmerksam zu machen, dass dieses Verhalten ihr Leiden nicht behebt, sondern noch mehr Leid erzeugt.
Zu diesen Diensten gehört die Gemeinschaft “St. Isidor”. Dieses stationäre Rehabilitationszentrum bietet ein geschütztes und strukturiertes Umfeld, in dem sich die Betroffenen vom Drogenkonsum lösen können, indem sie aus dem Lebenskontext herausgelöst werden, der den Konsum begünstigt hat. Der Verein bietet zusätzlich pharmakologische Hilfe und psychologische Unterstützung in den ersten Phasen der Abstinenz.
Nach der Aufnahme in die Einrichtung erstellt das dort tätige, multiprofessionelle Team für jeden Teilnehmer ein individuelles Betreuungs-Projekt, in dem seine spezifischen Schwierigkeiten, Schwächen und Probleme beschrieben und die zu erreichenden Ziele genau festgelegt werden.
Die Instrumente des Rehabilitationsprozesses sind vielfältig: psychologische Einzelgespräche, motivierende, psycho-pädagogische und therapeutische Gruppen. Gruppenaktivitäten wie Kunst- und Musiktherapie fügen sich in den Tagesablauf der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein und sind stets darauf ausgerichtet, die praktischen, sozialen, selbstpflegerischen und umweltbezogenen Fähigkeiten zu verbessern.
Die Aktivitäten der Gemeinschaft werden in enger Zusammenarbeit mit den Suchtberatungsstellen und den Zentren für psychische Gesundheit durchgeführt, die das individuelle Projekt unterstützen, indem sie den Kontakt zu externen Organisationen und Einrichtungen herstellen, um eine schrittweise Wiedereingliederung in die Gesellschaft, den Beruf und die Wohnung zu gewährleisten.