Von: luk
Bozen – In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es erneut zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf dem Obstmarkt, einem beliebten Treffpunkt für Bozner Jugendliche. Dabei wurde ein junger Mann am Arm verletzt, vermutlich durch eine zerbrochene Flasche oder ein Messer. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 2.00 Uhr morgens.
Die Carabinieri, die zusammen mit der Finanzpolizei vor Ort eintrafen, identifizierten sieben Personen, obwohl Schätzungen zufolge rund zehn Menschen, darunter Zeugen, an der Auseinandersetzung beteiligt waren. Die Ermittlungen laufen, doch Anzeigen gab es bislang nicht, da keine gravierenden Verletzungen gemeldet wurden, so die Zeitung Alto Adige.
Gastronomen schlagen Alarm
Die Gastronomen in der Gegend fordern erneut ein Treffen mit den Behörden. „Unsere Angestellten wollen nachts nicht mehr arbeiten. Es ist ohnehin schwer, Personal zu finden, und diese Banden verschlimmern die Situation“, erklärt Manuel Nardo, ein bekannter Wirt auf dem Obstmarkt.
Die Auseinandersetzung ereignete sich im oberen Abschnitt des Platzes. Zwei junge Männer, beide in ihren Zwanzigern und nordafrikanischer Herkunft, gerieten in Streit. Der genaue Auslöser ist unklar, doch schon bald eskalierte die Situation, und weitere junge Erwachsene – ebenfalls nordafrikanischer Abstammung – mischten sich ein. Schließlich verletzte einer der Beteiligten einen marokkanischen Jugendlichen mit einem scharfen Gegenstand am Arm.
Polizei und Anwohner fordern Konsequenzen
Dank des schnellen Eingreifens mehrerer Polizeistreifen konnte die Lage rasch unter Kontrolle gebracht werden. Der verletzte Jugendliche wurde vor Ort behandelt und ins Krankenhaus gebracht. Während einige der Beteiligten identifiziert wurden, entkamen andere unerkannt.
Die Anwohner sind zunehmend frustriert. Sylvia Hofer, die Vorsitzende des Bozner Stadtviertelrats Zentrum-Bozner Boden-Rentsch, sprach im Namen vieler: „Es ist fast schon die Regel, dass solche Vorfälle hier geschehen. Das hat nichts mit Integration zu tun, wenn junge Menschen mit Messern herumlaufen oder Flaschen zerbrechen, um andere zu bedrohen.“
Gastronomie in Bedrängnis
Auch die Gastronomen vor Ort sind besorgt. Manuel Nardo schildert die zunehmende Angst seiner Mitarbeiter: „Unsere Angestellten fürchten sich vor den Nachtschichten, und nicht wegen der Arbeitszeiten, sondern weil die Gefahr besteht, in eine gewalttätige Auseinandersetzung zu geraten.“ Er fordert ein dringendes Gespräch mit der Stadtverwaltung, um eine Lösung zu finden: „Der Obstplatz sollte ein sicherer Ort für Familien und Jugendliche sein, nicht ein Platz des Verfalls. Wir brauchen dringend Maßnahmen, um diesen Ort wieder attraktiv und sicher zu machen.“
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