Ein Kommentar

Fahrt ins Ungewisse

Dienstag, 07. Dezember 2021 | 07:05 Uhr

Bozen – Die 3G-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Südtirol, die die Regierung in Rom vorschreibt, schlägt in Südtirol hohe Wellen. Die beiden Landtagsabgeordneten Ulli Mair und Magdalena Amhof haben auf Probleme im Schülertransport aufmerksam gemacht. Die Schwierigkeiten, die daraus entstehen, haben sich die Südtiroler allerdings in erster Linie selbst zuzuschreiben.

Während in Italien 70 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen geimpft sind und somit automatisch den Green Pass haben, sind es in Südtirol nur etwas mehr als 55 Prozent. Mehr Impfen würde helfen. Darauf wies auch Landeshauptmann Arno Kompatscher bei seiner Pressekonferenz am Dienstag hin.

Außerdem kam diese Regelung ja nicht gänzlich überraschend, sondern war schon vorher angekündigt worden.

Trotzdem: Es fahren auch Schülerinnen und Schüler mit dem Bus, die jünger als zwölf Jahre sind und derzeit noch nicht geimpft werden können. Eltern dieser Kinder müssen ihre Kinder somit alle zwei Tage testen.

Das Land hat bereits versucht, zu intervenieren. Doch Rom ließ sich nicht erweichen. Da Südtirol inzwischen als Hochburg der Impfgegner bekannt ist, wäre es auch völlig das falsche Signal anderen Regionen gegenüber, hier nachzugeben.

Südtirol hätte eine weitaus bessere Verhandlungsposition, wenn mehr Erwachsene Vernunft zeigen und sich endlich impfen lassen würden. In der Zwischenzeit steuert das Land weiter von Gelb auf eine dunklere Farbgebung zu – und damit auf eine ungewisse Zukunft.

Von: mk

Bezirk: Bozen