Von: mk
Bozen – 523 Schülerinnen und Schüler der deutschen Sprachgruppe, 21 der ladinischen und 47der italienischen Schüler gehen nicht in die herkömmliche Schule, sondern sie befinden Elternunterricht. Dies geht aus einer Antwort von Bildungslandesrat Philipp Achammer auf eine Anfrage der freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ulli Mair hervor. Auffallend ist: Mit dem Voranschreiten Corona-Pandemie hat die Anzahl der Schüler sprunghaft zugenommen.
Besuchten im Schuljahr 2019/2020 nur deutschsprachige 43 Schüler den Elternunterricht, waren es im Schuljahr 2020/2021 bereits 130.
Die Mehrheit der 523 deutschen Schülerinnen und Schüler besucht die Grundschule. Bei 145 deutschsprachigen Schülern handelt es sich um Mittelschüler.
Betrachtet man die geographische Verteilung im Land, liegen bei den Gemeinden Naturns mit 25 Schülern im Elternunterricht sowie Bruneck und Schlanders mit jeweils 24 auf den ersten drei Plätzen. Es folgen Meran mit 23, das Sarntal mit 22 und Kaltern mit 21 Schülerinnen und Schülern im Elternunterricht.
In manchen Fällen kommt es vor, dass Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, sich in Gruppen zusammen schließen und für diese Initiativen um Beiträge bei Gemeinden ansuchen. Achammer stellt in seiner Antwort klar, „dass es für eine diesbezügliche Förderung keine gesetzliche Grundlage gibt“.
Leihbücher, die regulär besuchende Schülerinnen und Schülern in der Schule erhalten, werden auch Schülern im Elternunterricht zur Verfügung gestellt. Der Verleih von anderen Lernmaterialien sei allerdings nicht vorgesehen, erklärt Achammer. Diese bleiben im Besitz der Schule.
Der Landtag hat im Oktober außerdem beschlossen, dass die Schulen den Eltern- bzw. Heimunterricht künftig stärker überprüfen sollen. Verletzungen des Rechts auf Bildung sollen bereits nach dem ersten Bewertungsabschnitt gemeldet werden. In begründeten Fällen kann ein Kind außerdem vom Elternunterricht während des Schuljahrs zurück an die Schule wechseln.