Von: mk
Bozen – Die Finanzpolizei hat den Inhaber eines Minimarkts und einen Bauarbeiter angezeigt. Die beiden Männer – einer stammt aus Bangladesch, der zweite aus Marokko – sollen unrechtmäßig Corona-Hilfen in Höhe von insgesamt 83.000 Euro erhalten haben. Die beiden Männer riskieren nun eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren.
Der Staat ließ bekanntlich jenen Betrieben eine finanzielle Unterstützung zukommen, die Einbußen in der Corona-Krise zu beklagen hatten. Die Finanzpolizei ist von einem Wirtschaftberater verständigt worden, an den sich einer der beiden Unternehmer gewandt hatte, um die Hilfen zu beantragen. Obwohl der Wirtschaftberater dem Mann klargemacht hatte, dass die Voraussetzungen nicht bestehen, um in den Genuss eines Beitrags zu kommen, suchte dieser eigenmächtig auf dem Internetportal der Agentur der Einnahmen darum an.
Der Inhaber des Minimarkts gab an, keinerlei Einnahmen verbucht zu haben, obwohl er in Wirklichkeit Entgeltbeträge von rund 15.000 Euro verzeichnet hatte. Im April 2019 verbuchte der Unternehmer nur einen Umsatz von 1.450 Euro, doch beim Ansuchen um die Corona-Hilfe gab er die Summe von 350.000 Euro an.
Auf diese Weise waren innerhalb weniger Tage rund 70.000 Euro auf sein Konto überwiesen worden. Die Finanzpolizei hat die Beschlagnahme der Summe veranlasst. 30.000 Euro sind davon zwei weiteren Personen überwiesen worden, die vermutlich in den Betrug verwickelt sind. Rund 20.000 Euro konnten auf den Konten der mutmaßlichen Mitwisser sichergestellt werden.
Als die Finanzpolizisten die beiden genauer überprüfte, stellten sie fest, dass einer der davon – ein Maurer – ebenfalls unrechtmäßig um Corona-Zuschüsse bei der Agentur der Einnahmen angesucht hatte. Dieser hatte 13.000 Euro erhalten.