Von: luk
Meran – In Meran wurde ein 40-jähriger Mann wegen häuslicher Gewalt und Misshandlung von der Polizei angezeigt. Nach einer intensiven Untersuchung hat die Polizei Meran in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Bozen eine Schutzmaßnahme gegen den Mann erwirkt. Diese beinhaltet den sofortigen Ausschluss aus der gemeinsamen Wohnung und ein Kontakt- und Annäherungsverbot gegenüber seiner Frau und den drei minderjährigen Töchtern.
Das Ermittlungsverfahren begann, nachdem das Krankenhaus von Meran eine Meldung im Rahmen des „Codice Erika“ abgegeben hatte. Dies führte zu einer Untersuchung, bei der die Frau den anhaltenden physischen und psychischen Missbrauch durch ihren Ehemann offenlegte. Der Mann hatte seine Frau seit Sommer 2024 systematisch eingeschüchtert, bedroht und kontrolliert. Zuletzt eskalierte die Gewalt und es kam zu physischen Übergriffen, bei denen sowohl die Frau als auch eine der Töchter misshandelt wurden. Der Ehemann schlug die beiden mit Fäusten und Tritten.
Besonders gravierend war ein Vorfall im September, als der Mann während eines Videoanrufs mit einem Messer drohte und seine Frau dazu aufforderte, nach Hause zurückzukehren, ansonsten würde er sie töten. Daraufhin suchte die Frau gemeinsam mit ihren Töchtern erneut Schutz und wurde schließlich in einer sicheren Unterkunft untergebracht.
Die Polizei betont die Schwere der Situation, die bei der Frau zu erheblicher Angst und Stress geführt hat. Dank des schnellen Eingreifens von Polizei und Justiz konnte die Frau mit ihren Kindern aus dieser gefährlichen Lage befreit werden. Sie erhalten nun Unterstützung vom Anti-Gewalt-Zentrum in Meran.
Quästor Paolo Sartori erklärt, dass häusliche Gewalt auch in Südtirol ein zunehmendes Problem darstellt. Besonders gefährdet seien Frauen, ältere Menschen und Kinder. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Beteiligten – von Institutionen bis zu sozialen Einrichtungen – eng zusammenarbeiten, um nicht nur auf die Gewalt zu reagieren, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen. Opfer sollten nicht zögern, Vorfälle von Gewalt oder Misshandlung sofort zu melden“, betont Sartori.
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