Avni Mecja [27] bleibt in Haft

Frauenmord in Bozen: Mutmaßliche Tatwaffe gefunden

Freitag, 28. Oktober 2022 | 10:13 Uhr
Update

Bozen – Am Donnerstag ist der 27-jährige Bauarbeiter Avni Mecja aus Albanien im Bozner Gefängnis dem Haftrichter vorgeführt worden. Wie berichtet, hatte der Mann den Mord an seiner Lebensgefährtin Alexandra Elena Mocanu gestanden. Der Mann bleibt vorerst in Haft.

Dies hat der Richter verfügt. Demnach bestehe Wiederholungs- und Fluchtgefahr, schreibt Alto Adige online. Mecjas Verteidiger Massimo Dal Ben aus Verona hatte eine solche Entscheidung bereits erwartet. Vor dem Haftrichter machte der Mann von seinem Recht zu schweigen Gebrauch.

In einem ausführlichen Geständnis, das er zuvor abgelegt hatte, hatte Mecja erklärt, er habe der 35-jährigen Rumänin während eines Streits in seiner Wohnung in der Triester Straße in Bozen zweimal mit einem Steinhammer auf den Kopf geschlagen. Sie sei auf der Stelle tot gewesen.

In der Tat bestätigt das Ergebnis der Autopsie, dass der Tod von Alexandra Elena Mocanu wahrscheinlich durch ein schweres Schädel-Hirntrauma eingetreten ist, das auf mindestens zwei Schläge mit einer stumpfen Waffe zurückzuführen ist. Am am späten Donnerstagnachmittag wurde außerdem entlang der Brennerautobahn ein Gegenstand gefunden, der mit der Tatwaffe übereinstimme könnte. Der Gegenstand wird nun den nötigen Überprüfungen unterzogen. Dies teilt die Bozner Staatsanwaltschaft mit.

Der 27-Jährige hatte in der Tat angegeben, den Hammer bei seiner Flucht auf der Autobahn weggeworfen zu haben.

Avni Mecja wird nun in das Gefängnis von Trient überstellt. Vermutlich darf er Besuch von seinen Eltern und anderen Familienangehörigen erhalten, die in Verona leben.

Der Anwalt des Tatverdächtigten bestätigte, dass die Beziehung des Paares konfliktbeladen und äußerst komplex gewesen sei. Sei Mandant sei sehr mitgenommen und bereue die Tat, die im Affekt geschehen sei. Als Erschwernisgrund gilt der Umstand, dass das Paar zusammengelebt hat und sich der Mord innerhalb der Beziehung ereignete. Als mildernder Umstand könnte die Tatsache gewertet werden, dass der Angeklagte sich gestellt hat.

Der 27-Jährige war am Sonntagmorgen unmittelbar nach der Tat zunächst nach Albanien geflohen, wurde dann aber von seiner Familie und seinem Veroner Anwalt Massimo Dal Ben überzeugt, nach Italien zurückzukehren und sich zu stellen. Darauf nahm er den ersten Flug von Tirana nach Verona, wo er am Montagnachmittag ankam. Die Polizei brachte ihn zur Bozner Staatsanwaltschaft Bozen. Sein Geständnis dauerte fast acht Stunden.

Avni Mecja war bekanntlich vor zwei Jahren wegen sexueller Nötigung und Misshandlung zu drei Jahren und vier Monaten verurteilt worden. Alexandra Elena Mocanu hatte dennoch beschlossen, trotz eines Annäherungsverbots von Verona zu ihm nach Bozen zurückzukehren.

Von: mk

Bezirk: Bozen