Von: mk
Bozen – Wie die Staatsanwaltschaft mitgeteilt hat, ist nach dem jüngsten Frauenmord in Bozen die mutmaßliche Tatwaffe am späten Donnerstagnachmittag entlang der Brennerautobahn gefunden worden. Der 27-jährige Bauarbeiter Avni Mecja aus Albanien, der gestand, seine 35-jährige Lebenspartnerin Alexandra Elena Mocanu getötet zu haben, bleibt in U-Haft. Nun beginnt das Verfahren vor dem Bozner Schwurgericht.
Ziel der Verteidigung bleibt es, die Höchststrafe abzuwenden. Dies erklärt der Veroneser Anwalt Massimo Dal Ben laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung Alto Adige.
Die Staatsanwaltschaft bereitet sich unterdessen auf eine Anklage wegen erschwerter Tötung vor. Als Erschwernisgrund gilt etwa die Tatsache, dass sich die Bluttat innerhalb einer stabilen Beziehung ereignet hat. Außerdem geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Stalking als weiterer Tatbestand vorliegt.
Die Verteidigung weist hingegen darauf hin, dass ihr Mandant sich bereit gezeigt hat, mit den Ermittlern zusammen zu arbeiten.
Gleich nach der Tat am Abend vom 22. Oktober hatte sich Mecja das Telefon und den Ford Focus der der 35-Jährigen geschnappt und war zum Flughafen von Treviso gefahren, um von dort einen Flug nach Tirana zu nehmen. Auf der Brennerautobahn auf der Höhe von Affi hatte er sich des Steinhammers entledigt, mit dem er mutmaßlich auf seine Partnerin zweimal eingeschlagen hat. Der Hammer wurde später dort auch gefunden.
Während der Fahrt hatte Mecja auch seinen Bruder kontaktiert, der in Verona lebt. Ihm erklärte der 27-Jährige, er sei auf der Flucht. Mit dem Handy der getöteten Lebensgefährtin schickte er seinem Arbeitgeber eine SMS und erklärte diesem, er könne nicht zur Arbeit kommen, da es seinem Kind nicht gutgehe – ein Versuch, um das Auffinden des Leichnams im Appartement des Paares in der Triester Straße hinauszuzögern. Vermutlich die Familienangehörigen haben Mecja dann allerdings überzeugt, umzukehren, sich zu stellen und mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.