Von: mk
Bozen – Das Geschäftsmodell eines 30-jährigen Pakistaners hat in ganz Norditalien Interesse geweckt. Zu dumm nur, dass es illegal war. Der Mann bot seinen Kunden an, für sie die Führerscheinprüfung zu bewältigen. Damit der Schwindel nicht auffiel, griff er auf eine Reihe raffinierter Methoden zurück. Auch in Südtirol war er aktiv.
Der 30-Jährige tauchte bei der Führerscheinprüfung mit den Dokumenten seiner „Kunden“ auf und schaffte für sie sowohl den theoretischen als auch den praktischen Teil der Prüfung. Auf dem Führerschein, der in Folge ausgestellt wurde, standen nun zwar die Daten seiner Kunden, allerdings war auch sein Foto darauf abgebildet.
Um das Problem zu beheben, meldete er den Führerschein in einem zweiten Schritt als gestohlen und forderte ein Duplikat an, diesmal allerdings mit dem echten Foto seiner Kunden. Der Betrug schien fast perfekt – bis die Straßenpolizei von Bergamo Verdacht schöpfte.
Wie die Nachrichtenagentur Ansa schreibt, soll der Mann im Jahr 2022 mit seiner Masche in Fahrschulen in Südtirol, aber auch in Ravenna, Bologna, Ferrara und Modena aktiv gewesen sein. Nun muss er sich wegen Falscherklärung und Annahme einer falschen Identität vor Gericht verantworten.
Weil der 30-Jährige allerdings nicht mehr auffindbar ist, wurde die erste Verhandlung in Bozen verschoben. Der Bescheid über den Abschluss der Ermittlungen und über die Eröffnung des Hauptverfahrens wurde allerdings sechs seiner mutmaßlichen Kunden zugestellt. Ihnen wird Beihilfe vorgeworfen.