Von: mk
Bozen – Die Flugblätter der Bewegung CasaPound zeigten einen geköpften Thun-Engel mit einem Zitat von Peter Thun über die Verlegung eines Teils der Produktion nach Thailand. Nachdem das Unternehmen Thun Strafanzeige gegen die Urheber der Flugblattaktion erstattet hat, beantragten drei der vier Angeklagten am Donnerstag ein verkürztes Verfahren.
Der Vorfall hat sich am Bozner Christkindlmarkt im Jahr 2013 zugetragen, als eine unbestimmte Menge der betreffenden Flugblätter ausgeteilt worden war, berichtet das Tagblatt Dolomiten
Mit einem Brief zur Klarstellung, wie die beanstandeten Flugzettel zu verstehen waren, hatten die vier Angeklagten gehofft, die Sache aus der Welt zu schaffen. Die Firma Thun verlangt jedoch 500.000 Euro Schadenersatz.
Richter Oswald Leitner hat das Verfahren auf den 24. November vertagt: Für Maurizio Puglisi-Ghizzi (vertreten von Rechtsanwalt Fernando Pontecorvo) sowie CasaPound-Chef Andrea Bonazza und Patrick Stecher (Rechtsanwalt Alessandro Osler), die das verkürzte Verfahren wählten, könnte an dem Tag auch schon das Urteil fallen.
Im ordentlichen Verfahren gegen Mirco Gasperi werden dagegen am 22. Dezember die ersten Zeugen angehört.
Die Anschuldigung in der Anklageschrift betrifft übrigens nur die als schwer rufschädigend eingestufte Abbildung des Engels, nicht den Wortlaut. Die Verteidiger der Angeklagten argumentieren, dass ihre Mandanten absolut nicht vorgehabt hätten, jemanden zu verleumden. Stattdessen hätten sie nur legitime politische Kritik geübt.