Von: luk
Bozen – Zum internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am 25. November hat die SGBCISL auf die weiterhin weit verbreiteten Formen von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz hingewiesen. In einer Stellungnahme fordert Generalsekretärin Donatella Califano mehr Bewusstsein, klare Regeln in Unternehmen und eine stärkere gesellschaftliche Verantwortung.
Gewalt und Belästigungen am Arbeitsplatz könnten offen oder subtil auftreten und seien oft psychologischer Natur, so Califano. Besonders Frauen seien betroffen. Viele der Betroffenen würden schweigen oder ihren Arbeitsplatz verlassen, um belastenden Situationen zu entkommen.
Die Gewerkschaft bietet Unterstützung in Form von Beratung, Gesprächen und arbeitsrechtlicher Hilfe an. Dennoch sei die erste Hürde für viele Betroffene die Einsamkeit: Oft wüssten sie nicht, an wen sie sich wenden können oder wie sie ihr Recht einfordern. Übergriffe seien nicht immer eindeutig erkennbar und begännen häufig mit vermeintlich harmlosen Bemerkungen.
Califano betont, dass auch Unternehmen eine zentrale Rolle spielen. Arbeitgeber hätten eine rechtliche und moralische Pflicht, Belästigung und Gewalt vorzubeugen, diese zu sanktionieren und sichere Arbeitsplätze zu schaffen. Notwendig seien klare Verfahren zur Meldung von Vorfällen und Unterstützung für Betroffene.
Zugleich appelliert die Gewerkschaft an alle Beschäftigten, nicht wegzuschauen. Kolleginnen und Kollegen seien oft stille Zeugen, die aus Angst oder Resignation nicht eingreifen. „Schweigen schützt nicht, es stärkt nur diejenigen, die Gewalt ausüben“, so Califano.
Als Beitrag zur Sensibilisierung verteilt die Gewerkschaft eine Broschüre an Arbeitsplätzen, die Informationen, Handlungsempfehlungen und Beratungsstellen enthält. Gewalt am Arbeitsplatz sei ein gesellschaftliches Problem, das nur durch gemeinsames Handeln und ein Umdenken überwunden werden könne.
„Würde ist nicht verhandelbar“, betont Califano. Veränderungen seien möglich – sie erforderten jedoch Engagement von Unternehmen, Politik und jeder einzelnen Person.




Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen