Von: luk
Bozen – Seit Monaten wartet eine 53-jährige Boznerin darauf, Gerechtigkeit zu erlangen. Doch nun könnte sich wegen einer unerklärlichen Panne bei Gericht, das Verfahren gegen ihren Ex-Partner noch weiter hinziehen.
Dem Mann (49), der aus der hohen Bourgeoisie Venedigs entstammt, wird vorgeworfen, seine ehemalige Lebensgefährtin geschlagen, verfolgt und gestalkt zu haben.
Beim gestrigen Prozesstermin vor Richter Michele Paparella stellte sich etwas heraus, das für das Verfahren eine Wende bedeuten könnte: Sämtliche Kopien des Speichers des Computers, des Tablets und des Smartphones des Angeklagten, die im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens beschlagnahmt wurden, sind nicht mehr aufzufinden.
Aus den Daten soll hervorgehen, dass der 49-Jährige seine Partnerin verfolgt und bedroht hat, wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet.
Dem Richter blieb nichts anderes übrig, als das Verfahren zu vertagen, in der Hoffnung, dass bis dahin die Beweise wieder auftauchen.
Geschieht dies nicht, hätte das womöglich Auswirkungen auf den Ausgang des Prozesses: Die beschlagnahmten Geräte wurden dem Angeklagten nämlich bereits zurückgegeben, nachdem Kopien der Speicher angefertigt wurden.
Auch wenn man sie erneut beschlagnahmen würde, könnte niemand garantieren, dass die Daten verändert wurden.
Neben den digitalen Beweisen hat Richter Paparella zahlreiche Zeugen angehört, die die Anschuldigungen gegen den Mann belegen können.
Über Jahre hat die Frau still gelitten. Sie musste wegen der Gewalt ihres Mannes sogar ins Krankenhaus.