Von: mk
Bozen – Drei Männern aus dem Kosovo wird bekanntlich vorgeworfen, einer 30-jährigen Urlauberin aus Skandinavien in der Nacht auf den 19. Jänner zwischen Gröden und Kastelruth sexuelle Gewalt angetan zu haben. Die Verdächtigen befinden sich derzeit in U-Haft. Anwalt Federico Fava, der als Rechtsbeistand einen der betroffenen Männer verteidigt, hat am Samstag eine erneute Prüfung der strafprozessualen Zwangsmaßnahme verlangt.
Der Antrag soll unter anderem auch die Prüfung der Aufzeichnungen von Überwachungskameras und der Handyvideos beschleunigen. Seit Freitag ist bekannt, dass es Videos von jener Nacht geben soll, die von den Verdächtigen mit dem Smartphone aufgezeichnet wurden. Der Verteidigung zufolge könnten diese Aufnahmen eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen einnehmen.
Wie die Verteidigung betont, hätten der Mann im Bozner Gefängnis und die beiden anderen in der Haftanstalt in Trient dieselbe Version des Vorfalles erzählt. Außerdem hätten sie den Ermittlern von den Videos auf den Smartphones berichtet und die Passwörter freiwillig mitgeteilt, um die Handys freizuschalten, schreibt die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Aufeinandergetroffen sind die vier Personen laut den Carabinieri in einem Lokal in Wolkenstein. Auf der Fahrt in ein Hotel soll es bereits zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Im Hotel – in dem einer der Männer arbeitet – und auf der Fahrt zurück, soll der Frau weitere sexuelle Gewalt angetan worden sein.
Zunächst wurde ein 27-jähriger Kosovare festgenommen. Am vergangenen Montag erfolgte dann die Verhaftung seiner beiden mutmaßlichen Komplizen im Alter von 21 und 26 Jahren. Vorerst bleiben auch diese beiden Männer hinter Gitter. Die drei machen vorerst von ihrem Recht zu schweigen Gebrauch.
Die 30-Jährige hatte nach jener Nacht das Krankenhaus in Bozen aufgesucht, um untersucht zu werden. Aufgrund des Ergebnisses dieser Visite sind die Ermittlungen ins Rollen gekommen. Den drei Kosovaren werden Gruppenvergewaltigung und Entführung vorgeworfen.