Kritik von IT-Experten

Hackerangriff auf Südtirol: Arbeiten zur Problembehebung weiter im Gange

Mittwoch, 25. Juni 2025 | 15:35 Uhr

Von: luk

Bozen – Nach dem Cyberangriff auf Infrastruktur des Südtiroler Bevölkerungsschutzes laufen die Arbeiten zur Problembehandlung weiter. Indes gibt es von IT-Experten Kritik.

Wie das Land Südtirol am Mittwochnachmittag mitteilt, laufen In den Zentralen der Agentur für Bevölkerungsschutz, die vom Cyberangriff vom 23. Juni betroffen sind, derzeit einige Systeme auf Reservebetrieb. Es werde weiterhin auf Hochdruck an der Behebung der Störung gearbeitet. Für die Bevölkerung bestünden keine Einschränkungen bei Notrufen.

Der Auslöser des Systemausfalls sei mittlerweile bekannt und demnach auch, wie die Schadsoftware in das System der Agentur für Bevölkerungsschutz gelangt ist. “Die forensischen Analysen in Abstimmung mit den zuständigen Behörden laufen. Wegen der laufenden Ermittlungen können derzeit keine Details mitgeteilt werden”, so das Land Südtirol.

Und weiter: “Innerhalb der Agentur für Bevölkerungsschutz werden für alle sicherheitsrelevanten Bereiche die höchsten IT-Sicherheitsstandards angewandt und eingehalten. Die Schutzsysteme, einschließlich Firewalls und Antivirenlösungen, werden zentral verwaltet und ständig von qualifiziertem Personal überwacht. Die Systeme in den Zentralen unterliegen strengen Kontrollen, in voller Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften und den besten Praktiken im Bereich der Cybersicherheit.”

“Der hohen Professionalität für die Wahrung des Datenschutzes und die Widerstandsfähigkeit der digitalen Infrastrukturen ist es auch zu verdanken, dass der verursachte Schaden sich auf ein einziges System begrenzt hat und nicht ausbreiten konnte, sodass der Betrieb aller Dienste der Agentur jederzeit gewährleistet war, wenn kurzzeitig auch mit Einschränkungen”, schildern die Behörden.

Kritik von IT-Experten

Indes gibt es von IT-Experten Kritik. Der Klausener IT-Experte Christoph Moar sagte am Mittwoch gegenüber diverser Südtiroler Medien, dass irgendwo Sicherheitsmechanismen versagt haben müssen. Er denkt dabei an den Spam-Filter oder die Firewall. Möglich sei auch, dass ein unachtsamer Mitarbeiter auf eine schädliche Datei geklickt habe. Wenn das der Fall gewesen wäre, sei das gravierend. Er wirft die Frage auf, wie gut die IT im Bevölkerungsschutz insgesamt aufgestellt ist. Kritik äußert er auch an der Dauer der Wiederherstellungsmaßnahmen sowie an der Kommunikation.

 

Bezirk: Bozen

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