Von: mk
Bozen – Heftige Unwetter brauen sich über Südtirol zusammen. In Bozen trommelte auch gleich ordentlich der Hagel mit. Die Ernte sei fast völlig zerstört worden, erklärt der Ortsobmann des Bauernbundes in Bozen, Michl Bradlwarter laut Radioberichten. Im Etschtal und in Bozen zeichne sich überall dasselbe Bild ab. Äpfel seien total vernichtet worden, beim Wein sei es ähnlich.
Auch Landesmeterologe Dieter Peterlin zeigt sich beeindruckt.
Volltreffer auf Bozen. Ein solches Gewitter hat die Stadt schon lange nicht mehr erlebt. Weiß durch Hagel. pic.twitter.com/6Ydf4c9z6y
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) August 6, 2019
Durch die Hagelkörner färbte sich die Straße bald winterlich weiß. Sogar auf der Autobahn haben Lkw und Autos während des Gewitters ihre Fahrt unterbrochen und auch die MeBo musste zeitweise gesperrt werden.
Unwetternotstand: SEAB-Mitarbeiter im Einsatz zur Straßenreinigung
Nach dem Sturm, der heute Nachmittag Bozen heimgesucht hat, haben die Stadtdienste der SEAB alle verfügbaren Mitarbeiter eingesetzt, um die Straßen der Stadt so schnell wie möglich zu reinigen.
Derzeit wurden ein Koordinator und acht Mitarbeiter, darunter Straßenkehrer, Fahrer und Auflader in den außerordentlichen Dienst gerufen. Die Interventionsbereiche, auf die sie sich in erster Linie konzentrieren, sind das Gebiet rund um die Europa-Allee/Mailandstraße und Bahnhofsallee/Brennerstraße, in denen die größten Probleme gemeldet wurden. Die Teams der manuellen und maschinellen Straßenreinigungsdienste werden ihre morgige Schicht, vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Personal, so früh wie möglich beginnen.
Auf Anfrage der Stadtgärtnerei wurde auch die Sammelstelle für Gartenabfälle in der Volta-Straße geöffnet. Diese steht nun den Feuerwehren und der Stadtgärtnerei für die Abgabe aller Gartenabfälle, die durch die Räumungsarbeiten anfallen, zur Verfügung.
Mehrere Bäume umgestürzt
Die heftigen Windböen, die am frühen Nachmittag durch Bozen gezogen sind, haben mehrere Bäume entwurzelt.
Bozen: Hagelkörner mit einer Größe von rund 2 cm und Windböen bis 72 km/h an der Wetterstation nahe dem Krankenhaus.
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) August 6, 2019
Im Lido konnte neben dem großen Becken eine alte Trauerweide dem Winddruck nicht mehr standhalten.
Im Maria-Heimweg kippte eine groß gewachsene Zeder gegen ein Mehrfamilienhaus und stürzte dann zu Boden. Einige Balkongeländer wurden dabei eingedrückt.
Auch in der Sassari- und Gaismair-Straße stürzten zwei Bäume um.
Abwassersystem kann Wassermassen nicht schlucken
Die Berufsfeuerwehr sowie die Freiwillige Feuerwehr Bozen hatten alle Hände voll zu tun – auch wegen den Wassermassen, die in Form von Regen und Hagel vom Himmel herabprasselten.
Das Abwassersystem konnte die große Menge an Wasser nicht mehr schlucken, in der Folge sammelte es sich auf Straßen und Plätzen und suchte sich auch seinen Weg in so manches Gebäude.
Ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel führte heute Nachmittag in Bozen und Umgebung zu zahlreichen Einsätzen für die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren. 📸 FF Bozen
Pubblicato da Landesfeuerwehrverband Südtirol su Martedì 6 agosto 2019
Schäden in der Landwirtschaft
Ersten Einschätzungen zufolge dürfte der orkanartige Sturm mit Hagelschlag auch in der Landwirtschaft für große Schäden gesorgt haben – vor allem im Raum Bozen und im Etschtal.
Bei jedem Wetter an der Baustelle
Kurz nachdem der Sturm sich verzogen hat und für einen Moment auch die Sonne herausgekommen ist, war dieser fleißige Arbeiter bereits wieder an der Baustelle für den neuen Radweg in der Romstraße vorstellig geworden. Fraglich ist jedoch, ob heute noch viel gemacht werden kann, in der Baugrube steht nämlich noch das Wasser, meint die Urheberin des Videos.
Gewitter ziehen weiter
Gewitter aus dem Westen ziehen über die Landeshauptstadt. Peterlin warnt davor, dass die Unwetter, die in Richtung Osten des Landes drängen, heftig ausfallen können.
Die ersten Gewitter ziehen nun durch den Vinschgau Richtung Osten. Stellenweise können sie kräftig ausfallen. pic.twitter.com/EbGMjdB2rz
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) August 6, 2019