Von: sis
Düsseldorf – Am Donnerstagabend nahm Werner Schönthaler in Düsseldorf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 für zukunftsweisendes Design entgegen. Der DPN prämiert die besten Köpfe und die wirksamsten Konzepte. Der Unternehmer aus Tschengls überzeugte die Jury mit seinen Hanfsteinen.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit acht Wettbewerben, über 1.000 Bewerbern und 2.000 Gästen bei den Veranstaltungen ist der Preis der umfassendste seiner Art in Europa. Ausgezeichnet werden Produkte, Dienstleistungen und Systeme, welche die Jury mit ihrem Transformationspotenzial überzeugen.
Werner Schönthaler konnte sich mit seinen Schönthaler-Bausteinwerk-Hanfkalksteinen gegen rund 80 weitere Finalisten durchsetzen. Schönthaler fertigt Bausteine aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Nutzhanf, einem Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie, der mit Naturkalk vermischt in Formen gepresst wird. Im Vergleich zum Bau von Häusern aus Beton, sind die Hanfsteine CO2-neutral und verursachen keinen Abfall. Auch braucht es zum Anbau der robusten Pflanzen weder Pestizide noch synthetische Düngemittel. Zudem sind die Bausteine von Natur aus isolierend, so dass auf eine weitere Dämmung, wie es bei Häusern aus Beton nötig ist, verzichtet werden kann. Darüber hinaus bewirkt das Material durch seine luftreinigenden und -regulierenden Eigenschaften ein angenehmes Raumklima. Ist ein Rückbau nötig, lassen sich die Hanfsteine komplett schreddern und zu neuen Steinen formen.
Angesichts der hohen CO2-Emissionen, die die konventionelle Bauindustrie verursacht, sind es eben solche Lösungen wie die Hanfsteine von Schönthaler, die beweisen wie es anders geht und hierdurch zum Umdenken anregen.
Mit dem schnell nachwachsenden Rohstoff Nutzhanf entwickelt die israelische Designerin Noa Paul mit ihrem Start-up zurzeit in den Werkstätten von BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders Akustikpaneele. Dafür mischt sie reine Naturmaterialien, wie Hanfschäben, Bindemittel auf Kalkbasis, Puzzolanmaterialien zur Aushärtung und natürlichen Additiven auf mineralischer Basis zu einem Verbundmaterial, woraus verschiedene Objekte, wie Interior Design oder Wandfliesen, produziert werden können. Paul unterstreicht die Festigkeit, Formbarkeit, Wasserbeständigkeit, das geringe Gewicht und die einzigartige Ästhetik des Materials – ein Beweis dafür, dass es für eine breite Palette von Produkten für die häusliche Umgebung geeignet ist.
Das Innovation Hub für sozial-ökologische Wirtschaftstransformation BASIS und das Unternehmen “Schönthaler Bausteinwerk – Bauen mit Hanf” sehen im Rohstoff Hanf einen wichtigen Treibstoff der Materialwende in der Baubranche. BASIS fungiert als Standort für Forschung und Entwicklung sowie Prototypenbau, setzt Maßnahmen zum Thema soziale, kreative und Kreislaufwirtschaft, ist Kooperations- und internationale Austauschplattform und vernetzt die Unternehmen im Tal und darüber hinaus. Die Unternehmer Werner Schönthaler und Hannes Götsch teilen gemeinsame Visionen zur Wirtschafts-, Gesellschafts- und somit einer nachhaltigen Regionalentwicklung.