Große Bestürzung

Herbert Denicoló [73] ist tot

Montag, 23. April 2018 | 18:28 Uhr
Update

Bozen – Einem Bericht von stol.it zufolge ist der frühere SVP-Landtagsabgeordnete und Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol Herbert Denicoló im  Alter von 73 Jahren gestorben.

Denicolò wurde am 9. Oktober 1945 in Bruneck geboren, wuchs in Schluderns auf und arbeitete zunächst als Lehrer in Mals. Ab 1972 war er Beamter in der Südtiroler Landesverwaltung. 1993 gelang ihm der Sprung in den Landtag für die Arbeitnehmer in der SVP, wo er bis 2008 wirkte.

Der in Olang wohnhafte Denicolò engagiert sich auch ehrenamtlich im sozialen, kulturellen und katholischen Bereich.

2015 erhielt er für seinen Einsatz das Verdienstkreuz des Landes Tirol.

Südtiroler Volkspartei trauert um Herbert Denicolò

Die große Gemeinschaft der Südtiroler Volkspartei trauert um den langjährigen SVP-Landtagsabgeordneten Herbert Denicolò, der am Montag im Alter von 72 Jahren verstorben ist. „Unser Mitgefühl gilt in diesen Stunden der Trauer vor allem seiner Familie“, sagt SVP-Obmann Philipp Achammer. Die SVP-Leitung hat ihre heutige Sitzung mit einer Schweigeminute für den Verstorbenen begonnen.

Arbeitnehmer-Vertreter Herbert Denicolò, geboren in Bruneck und aufgewachsen in Schluderns, war von 1993 bis 2008 Mitglied des Südtiroler Landtages. „Als SVP-Fraktionssprecher, als Mitglied im Landessozialausschuss, als Präsidialsekretär und als Vizepräsident des Regionalrates hat er großen und vorbildlichen politischen Einsatz gezeigt“, unterstreicht SVP-Obmann Philipp Achammer, „aber auch, und vor allem, für sein ehrenamtliches Engagement im sozialen, kulturellen und kirchlichen Bereich werden wir ihn ehrend in Erinnerung behalten.“ Das Verdienstkreuz des Landes Tirol, das im vor drei Jahren verliehen worden ist, war nur ein kleines Zeichen für die allgemeine Wertschätzung.

Der verstorbene Herbert Denicolò, der in Olang wohnhaft war, hat sich – wie er es selbst immer wieder betont hat – der katholischen Soziallehre und der unantastbaren Würde des Menschen verpflichtet gefühlt: „Solidarität, Subsidiarität, Gerechtigkeit und Gemeinwohl waren für ihn aber stets mehr als nur Schlagworte“, sagt Philipp Achammer. Er sei immer für seine Überzeugung eingestanden – und habe in den Bereichen Kirche und Gesellschaft nicht nur wichtige Impulse gegeben, sondern in Vereinen und Verbänden, bei Projekten und Initiativen sehr viel auf den Weg gebracht.

Die Südtiroler Volkspartei wird das unermüdliche, aufrichtige Wirken von Herbert Denicolò in Erinnerung behalten – sein Einsatz und sein Engagement wird in der Gesellschaft noch lange fortwirken.

Bischof Muser zum Tod von Herbert Denicolò

Herbert Denicolò ist heute (23. April) im Alter von 72 Jahren verstorben. Diözesanbischof Ivo Muser würdigt Denicolò als einen „Menschen, dessen vielfältige Lebensleistungen und dessen Engagement für die Gemeinschaft von der Katholischen Soziallehre geprägt waren“.

Herbert Denicolò hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen katholischen Vereinen und Verbänden engagiert, etwa in der Katholischen Jugend, im Katholischen Verband der Werktätigen (KVW), dem Südtiroler Kolpingswerk oder dem Katholischen Forum. Denicolò hat sich außerdem über Jahre als Mitglied des Aktionskreises Josef Mayr Nusser eingesetzt und arbeitete auch in der Steuerungsgruppe sowie in der Zentralkommission der Diözesansynode mit.

„Mit Herbert Denicolò verliert unsere Gemeinschaft einen Menschen, der die Katholische Soziallehre in den Mittelpunkt seines Handelns stellte. Gerechtigkeit, Gemeinwohl und Glaube waren für ihn keine leeren Schlagwörter, sondern die Maximen seines Handelns“, sagt Bischof Muser. Erst heute ist auf der Jugendseite „Klar.text“ in der Tageszeitung „Dolomiten“ ein Beitrag erschienen, in dem Herbert Denicolò auf das Christsein in der aktuellen Gesellschaft eingeht. „Gerade in diesem Kommentar kommt zum Ausdruck, wie Herbert Denicolò das Christ-Sein verstanden hat: Es gelte, so schreibt er, für die eigene Überzeugung einzustehen, dafür auch Häme einzustecken, aus Fehlern und Niederlagen zu lernen, allem Lebendigen mit Dankbarkeit und Demut zu begegnen. Junges Christ-Sein wolle im Alltag durch Haltung und Handlung erprobt, geprüft und entfaltet werden. Diese Worte zeugen von der Lebenshaltung Herbert Denicolòs. Er hat das Christ-Sein immer mit Überzeugung und persönlichem Einsatz in die Gemeinschaft eingebracht.“  Bischof Muser drückt den Angehörigen seine aufrichtige Anteilnahme aus.

 BürgerUnion: “Politiker und Mensch mit Anstand und Würde”

Bestürzt ist der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder (BürgerUnion) über das Ableben des ehemaligen Landtagskollegen Herbert Denicolò.
„Ich habe Herbert Denicoló zwei Legislaturperioden im Landtag als klugen und immer gesprächsbereiten Kollegen erlebt. Er war bereits 1993 in den Landtag gewählt worden, von 1998 bis 2008 waren wir Landtagskollegen. Er war so etwas wie das soziale Gewissen der SVP-Fraktion. Herbert Denicoló war Mensch und Politiker mit Anstand und Würde“, so Pöder. „Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag hatten wir hin und wieder Kontakt, unterhielten uns über spezielle Probleme von Bürgern oder über aktuelle politische Entwicklungen. Denicoló war ein Mann der leisen Töne der aber seine Anliegen hartnäckig verfolgte. Ich drücke den Angehörigen meine Anteilnahme aus.“

Grüne: “Ein Mann des Ausgleichs”

“Der unerwartete Tod von Herbert Denicolò macht auch uns Grüne betroffen: Aus voller Aktivität heraus gerissen, hinterlässt der Verstorbene eine bleibende Spur des Engagements zwischen katholischer Laienbewegung, Jugendarbeit und im Einsatz für soziale Fragen”, heißt es in einer Aussendung.

“Der 1945 geborene Denicolò hat die Aufbruchsjahre der Autonomie im sozialen Bereich mit gestaltet und sich beherzt darum bemüht, die Öffnungsbewegung des Zweiten Vatikanums in die konservative Gesellschaft Südtirols zu tragen. Als Arbeitnehmervertreter seiner Partei und Landtagsmandatar 1993-2008 hat er zwar unter dem monokratischen Durnwalder-Regiment oft gelitten, aber soziale Anliegen gegen Lobby-Interessen immer wieder verteidigt. Als Amtsdirektor und Ideengeber der Südtiroler Jugendarbeit hat Herbert Denicolò ein bis um 1975 vernachlässigtes Feld neu bestellt. Wir Grüne hatten in ihm im Landtag einen Ansprechpartner, der zwar stets der Parteiloyalität verpflichtet war, aber wichtige soziale und ökologische Themen wie die lange verpönte Riggertal-Schleife mittrug. Er war trotz sonorer Stimme das konziliante Gesicht und der Mann des Ausgleichs in einer vordem kämpferischen Arbeitnehmer-Bewegung, die sich auch gesellschaftspolitisch oft mutig zu Wort meldete. Auch deshalb denken wir gerne an Herbert zurück und zollen seiner Familie unsere Anteilnahme.”

Eva Klotz nimmt Anteil

Die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz spricht in einem Statement ihre Wertschätzung gegenüber Herbert Denicoló und ihr Beileid gegenüber seinen Familienangehörigen aus.

SVP-ArbeitnehmerInnen trauern um Herbert Denicolò

Der Vorsitzende der SVP-ArbeitnehmerInnen Helmuth Renzler drückt im Namen der gesamten ArbeitnehmerInnenbewegung und der Arbeitnehmeraltmandatare den Angehörigen ihr tief empfundenes Mitgefühl aus.

“Herbert Denicolò war ein überzeugter und vor allem glaubwürdiger Christ, und sah im seligen Josef Mayr-Nusser sein großes Vorbild. Herbert war sehr sozial engagiert und besaß ein großes Gerechtigkeitsempfinden. Er war Pionier in der Südtiroler Jugendarbeit und ein großer Kämpfer für seine Ideen, die er mit Konsequenz und Durchsetzungsvermögen umsetzte. Genannt soll hier als Beispiel nur sein: Der Einsatz für die Gleichstellung der Südtiroler Kriegsdienstverweigerer und Deserteure im Zweiten Weltkrieg mit allen anderen Wehrpflichtigen hinsichtlich der Zuerkennung einer kleinen Rente.  Und dies ist ihm gelungen. Herbert hat sich nie ein Blatt vor dem Mund genommen, auch dann nicht, wenn er mit persönlichen Konsequenzen rechnen musste. Herbert Denicolò war bis zuletzt in den verschiedenen katholischen Verbänden tätig und erst noch letzte Woche in den Vorstand des KVW Olang gewählt worden”, so Renzler.

“Nichts ließ seinen plötzlichen Tod vorherahnen. Die ArbeitnehmerInnen der Südtiroler Volkspartei werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren, auch wenn sein plötzlicher Verlust, eine große Lücke in der Bewegung hinterlässt, die nicht leicht zu füllen sein wird. In Vergelt‘s Gott, Herbert. Ruhe in Frieden”, heißt es abschließend.

Südtiroler Jugendring (SJR) trauert um Herbert Denicolò

Herbert Denicolò hat als erster Direktor des Amtes für Jugendarbeit dieses mitaufgebaut und als Abgeordneter zum Südtiroler Landtag die Jugendpolitik über Jahre hinweg entscheidend mitgeprägt. „Im Zusammenspiel mit anderen ist es ihm gelungen die Fundamente für die heutige Jugendarbeit zu legen und vor 41 Jahren war er maßgeblich an der Gründung des Südtiroler Jugendringes beteiligt. Auch seinem wertvollen Beitrag ist es zu verdanken, dass es den SJR heute gibt“, so Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende.

Herbert Denicolò war vielseitig engagiert und als Gesprächspartner und Mitdenker jederzeit für die Jugendarbeit da. „Wir haben in Herbert über die Jahre hinweg stets einen kompetenten Ansprechpartner gehabt, der sich durch seinen Weitblick und sein kritisches Denken ausgezeichnet hat. Als Visionär und vorausschauender Mensch wird er uns und sicherlich vielen anderen fehlen. Allen Angehörigen drücken wir unser tief empfundenes Beileid aus“, so De Zordo.

Veronika Stirner würdigt Herbert Denicoló – “Vorkämpfer für Kinder- und Jugendpsychiatrie”

Die Landtagsabgeordnete Veronika Stirner erinnert anläßlich des Ablebens von Herbert Denicoló an seine Verdienste um die Errichtung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Südtirol: „HerbertDenicoló war ein Vorkämfper für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in unserem Land. Als ich in der Landtag gewählt worden bin, haben wir dann mit Erfolg gemeinsam für dieses Ziel gerungen. Für seinen Einsatz gebührt meinem nun leider verstorbenen Landtagskollegen Anerkennung und Würdigung!“

Südtirols Katholische Jugend trauert um ehemaligen Landesleiter

Herbert Denicolò war für Südtirols Katholische Jugend ein wichtiges Vorbild und Mitbegründer des Vereines wie er in der jetzigen Form besteht. Im Jahr 1973 war er der erste Diözesanführer beider Geschlechter. Ihm war es vor allem wichtig, die Jugendlichen dort abzuholen wo sie sind und er war im ganzen Land dafür unterwegs.

Denicolò engagierte sich ehrenamtlich im sozialen, kulturellen und katholischen Bereich. Er freute sich sehr darüber, dass das neue kirchliche Kinder- und Jugendzentrum den Namen Josef Mayr Nusser tragen soll. Er selbst ließ sich von dessen Vorbild in seinem eigenen Leben inspirieren und vertrat diese Ideale mit vollem Einsatz. Dafür erhielt er am Hochunserfrauentag 2015 für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz das Verdienstkreuz des Landes Tirol. Er sah dies als Anerkennung für all jene, die sich ehrenamtlich in Kirche und Gesellschaft engagieren, wie er stets betonte. „Deshalb kommt es darauf an, aufeinander zu achten und einander mit Respekt zu begegnen. Es gilt für die eigene Überzeugung einzustehen“, sagte Herbert Denicolò vor kurzem voller Begeisterung.

„Auch wenn Herbert Denicolò nicht mehr unter uns ist, so lebt diese Leidenschaft und sein Einsatz für die Jugend weiter. Sein Lebenswerk und die Begeisterung für den christlichen Glauben haben unseren Verein geprägt und werden unvergessen bleiben. Allen Angehörigen drücken wir unser tief empfundenes Beileid aus“, so Doris C. Rainer, 1. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend.

Freiheitliche trauern um Herbert Denicolò

Mit Bestürzung hat die freiheitliche Landtagsfraktion vom plötzlichen Tod des ehemaligen Landtagsabgeordneten Herbert Denicolò erfahren.

“Sein Wirken im sozialen Bereich, sein soziales Engagement auch in den verschiedensten Vereinen verdient Respekt und wird vielen Südtirolern in Erinnerung bleiben. Wir sprechen seiner Familie und den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus”, so die Abgeordnete zum Südtiroler Landtag Ulli Mair.

Von: luk

Bezirk: Bozen