Von: mk
Bozen – Trotz der gestiegenen Preise wollen viele Südtirolerinnen und Südtiroler auch heuer auf eine Fahrt in den Sommerurlaub nicht verzichten. Beliebtestes Ziel ist nach wie vor der Strand am Meer – entweder in Italien oder an in einem anderen Mittelmeerland wie Spanien oder Griechenland. An manchen Destinationen erlebt man allerdings eine böse Überraschung.
Die Kykladen-Insel Mykonos gehört etwa zu den griechischen Postkartenmotiven. Doch nun kursiert ein Fall im Netz, in dem eine Familie für einen Snack 360 Euro gezahlt haben soll. Der Urlauber warnt nun andere Reisende auf „Reddit“ vor der Abzocke.
Auf dem Weg zum Strand wurde der Familie von einem Restaurantbesitzer angeboten, Strandliegen zu erhalten, wenn mindestens zwei Getränke bestellt werden. Der Familienvater bestellt, ohne lang zu überlegen, ein Bier, einen Mojito und zwei Milchshakes für die Kinder. Als er vorher noch nach dem Preis fragte, hieß es von dem Kellner nur, dazu müsse er die Getränkekarte holen. Aber es sei günstig.
Zur Mittagszeit hin entschied sich die Familie dazu, Kalamari zu bestellen, die in der Speisekarte mit 19 Euro verzeichnet waren. Brot und Salat seien laut Kellner im Preis mit einbegriffen. Beim Bezahlen blieb dem Urlauber dann aber die Spucke weg. „Ich war schockiert“, schreibt der Familienvater. 360 Euro sollten vier Getränke und eine Portion Kalamari auf einmal kosten und waren auch schon von der Kreditkarte abgebucht.
Einer Konfrontation wich der Kellner aus. Stattdessen baute er sich demonstrativ mit weiteren Angestellten vor dem Familienvater auf und riss ihm dann den Teil der Rechnung aus der Hand, auf dem die Kontaktdaten des Restaurants verzeichnet waren. Dem Mann blieb letztendlich nichts anders übrig, als zu akzeptieren, dass er und seine Familie offenbar auf Betrüger reingefallen waren. Nun warnt er andere Reisende im Internet.
Die Kommentatoren unter dem Reddit-Beitrag waren sich zwar einig, dass so ein Vorfall tragisch sei. Grundsätzlich sollte man allerdings nie etwas bestellen, ohne vorher den Preis erfahren zu haben.
Trotzdem scheint es sich um keinen Einzelfall zu handeln. Immer auf Mykonos warnten Touristen im Juni vor schlechten Erfahrungen in einem Restaurant, das trotz toller Lage und schöner Fotos im Internet massenhaft schlechte Bewertungen sammelte. „Für ein Abendessen haben wir 654 Euro bezahlen müssen. Wir konnten nicht darüber diskutieren. Wir haben nie eine Karte mit Preisen gesehen. Der Kellner hat uns alles empfohlen, Tagesfisch (Barsch) zu einem guten Preis hat er gemeint. Super Preis: 300 Euro“, macht ein Urlauber seinem Ärger auf TripAdvisor Luft.
Unzählige andere beschwerten sich ebenfalls über die unübersichtlichen und vor allem horrenden Preise. „Der Wirt wollte nach 3 Cocktails und einer Pommes Mayo 417 Euro, er begründete das der uns mitgeteilte Preis je 50 ml gilt und wir 50 Prozent Service Pauschale hätten“, warnt ein anderer Gast laut einem Bericht von RTL.
„Die Rechnung für meine Dummheit: Euro 93 = Cola 35 und Aperol 58!“, meinte ein weiterer Gast.
Auf Trip Advisor verteidigte sich das Restaurant gegen die Vorwürfe mancher Kommentatoren und verwies darauf, dass die Kunden selbst dafür verantwortlich seien, nach den Preisen zu fragen. Auf manchen Menütafeln würden diese stehen. Im Internet findet sich auf keiner der Restaurantseiten allerdings eine Preisangabe – weder für Getränke noch für Speisen. „Unsere Preise sind hoch, aber genauso ist auch unser Service und die Qualität unserer Speisen“, schrieb das Restaurant unter einer Bewertung.
Wer nicht bezahlt, muss mit der Polizei rechnen, die den Wirten häufig den Rücken freihält. Dabei ist es unerheblich, ob die Preise den Gästen bekannt waren, oder nicht.
Um sich vor solch einer Urlaubsabzocke zu schützen, hilft nur, vor dem Besuch nach Rezensionen des Restaurants oder der Bar im Netz Ausschau zu halten. Wichtig ist außerdem, vor dem Bestellen nach den Preisen zu fragen, ohne sich von billigen Ausflüchten abspeisen zu lassen. Auch über eine mögliche Service-Rate oder andere versteckte Kosten sollte man sich vorher informieren.