Ein Kommentar

Hilferuf

Dienstag, 05. September 2023 | 01:12 Uhr

Bozen – Die Carabinieri haben erst kürzlich darauf aufmerksam gemacht: Der Drogenkonsum in Südtirol ist angestiegen, zumindest in den großen Städten Bozen und Meran.

Zwar sind wir noch weit von Zuständen wie in den USA entfernt. Dort überfluten Zombie-Drogen ganze Städte: Jüngstes Beispiel ist Philadelphia, wo „Tranq“-Abhängige auf offener Straße einfach umkippen und auch sterben. Trotzdem wirft in Südtirol die verstärkte Nutzung Fragen auf – auch wenn es sich um sogenannte leichte Drogen, wie etwa Cannabis handelt.

Die Konsumenten sind auf kein bestimmtes Alter beschränkt, man findet sie quer durch alle Schichten, Sprachgruppen und Nationalitäten.

Zunehmender Druck, Isolation, der Mangel an sinnstiftenden Tätigkeiten, Ziellosigkeit und das unbefriedigte Bedürfnis nach Entgrenzung lassen Menschen zum Joint, zum schnellen Schuss, aber auch zur Flasche greifen. Für das „gute Gefühl“ bezahlt man einen hohen Preis in Form von Abhängigkeit und gesundheitlichen Schäden.

Sucht ist immer auch eine Suche und ein Hilferuf. Diesen sollten wir nicht ungehört verhallen lassen.

Von: mk

Bezirk: Bozen