Von: mk
Bozen – Ein Bozner Oberschüler hat Südtirols Homosexuellen-Vereinigung Centaurus um Hilfe gebeten, da er in der Schule gemobbt wird. Zuvor hatte er sich an die Professoren gewandt. Doch dabei sei alles noch schlimmer geworden, erklärt die Vizepräsidentin von Centaurus, Arianna Fiumefreddo.
Laut einem Bericht der Tageszeitung Alto Adige war der Schüler kontinuierlichen homophoben Attacken ausgesetzt. Centaurus will der Sache nun auf den Grund gehen.
„Allerdings handeln wir nur in Übereinstimmung mit den Wünschen des Schülers. Sein Schutz ist oberstes Ziel. Wir werden nichts unternehmen, was ihn noch mehr zur Zielscheibe macht“, stellt Fiumefreddo klar.
Der Oberschüler ist noch minderjährig. Obwohl er nicht geschlagen wurde, sei er „in einer delikaten Phase seines Lebens an den Rand gedrängt“ worden, erklärt Centaurus.
„Es ist nicht ausschlaggebend, wie sehr jemand homosexuelle Tendenzen hat. Es reicht aus, nicht ins übliche Schema zu passen, um Opfer von Gewalt zu werden“, bedauert Fiumefreddo.
Der Schüler hatte den Mut gehabt, sich an die Lehrpersonen zu wenden. „Daraufhin ist es zu einem Treffen mit der Schulleiterin gekommen, die die anderen Schüler mit den Vorwürfen konfrontieren wollte“, berichtet Fiumefreddo. Doch daraufhin habe sich die Situation nur noch verschlimmert.
Die Homosexuellen-Initiative nimmt den Vorfall zum Anlass, um ein Projekt anzukündigen, das auch Hauptschulamtsleiter Vincenzo Gullotta präsentiert wurde. Die Vereinigung fordert, dass Lehrpersonen ausgebildet werden, um mit derartigen Situationen besser umzugehen. „Man darf solche Oberschüler nicht alleine lassen“, betont Fiumefreddo.