In Meran hat sich die Zahl verdoppelt

Immer mehr minderjährige Straftäter

Donnerstag, 10. Mai 2018 | 10:51 Uhr

Meran – Laut den Daten des Jugendgerichts nimmt die Anzahl der Minderjährigen, gegen die ermittelt und ins Zivilregister der Staatsanwaltschaft eingetragen wurden, drastisch zu. Allein in Meran hat sich zwischen 2016 und 2017 die Anzahl innerhalb eines Jahres verdoppelt.

So sind die Verfahren gegen Minderjährige in der Passerstadt von 35 auf 72 angestiegen – obwohl Meran eine relativ ruhige Stadt ist. Bedenklich ist vor allem der Zuwachs in Sachen Diebstahl und vorsätzlicher Körperverletzung.

Während die Fälle von mutmaßlichem Diebstahl von 14 auf 24 gestiegen sind, wird bei den Verfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung eine Zunahme von drei auf zwölf Fällen verzeichnet.

Ein leichter Anstieg wurde auch bei Fällen von Sachbeschädigung und Verunreinigung, bei Raubüberfällen, Nötigung, sexuelle Vergehen, und Waffenbesitz verzeichnet.

Relativ stabil bleibt die Zahl, was Drogenbesitz, Hehlerei, Beleidigung, Schlägereien, Belästigung und Ruhestörung anbelangt.

Die Daten waren erst kürzlich Thema im Gemeinderat. Auch wenn es sich nur um wenige Fälle handle, könne die Politik nicht die drastische Zunahme ignorieren, erklärte Stadtrat Nerio Zaccaria. „Wir müssen uns fragen, welche Zukunft wir unseren Jugendlichen geben wollen.“

Gleichzeitig ist auch die Anzahl der jugendlichen Opfer gestiegen. Im Jahr 2017 wurden 51 Minderjährige bei der Jugendstaatsanwaltschaft registriert, die bedroht wurden oder Gewalt im familiären Umfeld erlebt haben. Im Jahr zuvor waren es nur 25 gewesen.

Zudem gibt es mehr Meldungen aufgrund von problematischen Verhältnissen in Familien. Waren es im Jahr zuvor 36, sind es nun 45 Hinweise.

Abgenommen haben hingegen Fälle von Vernachlässigung der Schulpflicht und Meldungen wegen generellen Unbehagens.

Insgesamt scheinen in Meran 138 Fälle auf, die das Jugendgericht verfolgt, während es im ganzen Burggrafenamt 210 Fälle sind.

Die Zahlen haben zwar kein so erschreckendes Ausmaß wie in Großstädten im In- und Ausland. Trotzdem scheint Zunahme der Fälle auf ein Unbehagen unter Jugendlichen hinzudeuten.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt