Kommentar

Kein Osterfriede

Freitag, 14. April 2017 | 08:12 Uhr

Bozen – Die wenigen Optimisten, die Ende des letzten Jahres geglaubt hatten, dass das Jahr 2017 mehr Frieden bringen würde, wurden schnell eines besseren belehrt. Obwohl das christliche Osterfest immer näher rückt, verzichten weder Terroristen noch gewalttätige Diktatoren auf Angriffe auf Unschuldige und auf unsägliche Drohungen.

In Syrien geht der Bürgerkrieg unvermindert weiter und hat mit einem Giftgasangriff auf eine Kleinstadt einen neuen Höhepunkt erreicht, während auf der koreanischen Halbinsel die Spannungen immer stärker werden und eine militärische Auseinandersetzung immer wahrscheinlicher wird.

APA/APA (AFP)/ANDREAS SCHYMAN

Auch Europa kommt nicht zur Ruhe. Dass es den brutalen Terroristen des IS immer wieder gelingt, Orte, wo Menschen friedlich ihre Freizeit verbringen, zu treffen, zeigt einmal mehr die Unfähigkeit des Staates, für die Sicherheit seiner Bürger zu garantieren. Mit Anschlägen in belebten Fußgänger- und Einkaufsstraßen, aber auch auf einen Mannschaftsbus einer Fußballelf, treffen die Terroristen jene Dinge wie Shopping und Fußball, die den verwöhnten und – so scheint es – wehrlosen Europäern am meisten ans Herz gewachsen sind.

Reuters

Vor Ostern haben nun auch die letzten gemütlichen Zeitgenossen erkannt, dass die Probleme der Welt und besonders die des Nahen Ostens sich nicht aussperren lassen und längst bei uns angekommen sind. Von Zuständen wie in Ägypten, wo am Palmsonntag Dutzende Christen während der Messe getötet wurden, sind wir noch weit entfernt, aber die Zeichen sind unverkennbar.

Stehen wir gemeinsam für unsere Werte und unser Wesen ein und seien wir in schwerer Zeit starke und einige Europäer. Zeigen wir, dass wir friedlich, aber nicht wehrlos sind.

Von: ka

Bezirk: Bozen