Von: luk
Bozen – Die Primaria der Pädiatrie am Krankenhaus Bozen, Laura Battisti, warnt vor einer beginnenden, aber bereits spürbar intensiven Grippewelle unter Kindern. Während im Trentino zuletzt 24 Kinder wegen hoher und lang anhaltender Fieberzustände hospitalisiert wurden, verzeichnet auch das Bozner Krankenhaus einen “klaren Anstieg der Zugänge in der pädiatrischen Notaufnahme”.
Ein ungeimpftes Kind wurde mit neurologischen Komplikationen stationär aufgenommen. Laut Battisti sei die Impfquote bei Kindern weiterhin sehr niedrig, obwohl der Höhepunkt der Grippewelle zu Weihnachten erwartet werde. Sie ruft Eltern dazu auf, Kinder ab sechs Monaten impfen zu lassen, um schwere Verläufe zu vermeiden. Zu den häufigsten Komplikationen zählen Krampfanfälle, Enzephalitiden sowie – seltener – Muskelentzündungen, die zu Schmerzen, Schwäche und Mobilitätsproblemen führen können, berichtet die Zeitung Alto Adige
Während sich die Influenzafälle häufen, gibt es derzeit keine Hospitalisierungen wegen des RS-Virus. Battisti führt dies auf die seit vergangenem Jahr etablierte Prophylaxe mit Nirsevimab zurück, die bereits bei Säuglingen zu einem deutlichen Rückgang der RSV-bedingten Einweisungen geführt habe. Die kostenlose Schutzmaßnahme wird seit Oktober angeboten und wirkt rund fünf bis sechs Monate.
Auch Gesundheitslandesrat Hubert Messner und die Kinderärztin Emanuela Pedevilla appellieren an die Eltern, die Impfangebote wahrzunehmen. Letztere erinnert daran, dass das Gesundheitsministerium die Altersgruppe von sechs Monaten bis sechs Jahren als besonders gefährdet einstuft – sowohl wegen eigener Komplikationsrisiken als auch wegen der Ansteckungsgefahr für Erwachsene und Großeltern. Für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren steht zusätzlich ein nasaler Grippeimpfstoff zur Verfügung.




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