Der junge Bozner galt als unbescholten

Koch, Dealer, Gärtner: Polizei nimmt Drogenhändler hoch

Freitag, 16. Mai 2025 | 10:35 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Drogenbekämpfung gleicht einem Kampf gegen der Hydra, ein Ungeheuer aus der griechischen Mythologie: “Wenn sie einen Kopf verliert, wachsen ihr zwei neue, zudem ist der Kopf in der Mitte unsterblich. Ihr Hauch ist tödlich.”

So ungefähr muss es auch den Drogenfahndern in Südtirol vorkommen. Trotz ständiger Beschlagnahmen und Festnahmen scheinen die Konsumenten stets gut versorgt zu sein.

Nun ist den Polizeikräften ein weiterer Dealer ins Netz gegangen. Es handelt sich um den bislang nicht vorbestraften D. C. D. (31) aus Bozen. Der professionelle Koch hatte nebenbei noch einen lukrativen Nebenjob, wie die Fahnder am Donnerstagnachmittag zweifelsfrei feststellen konnten.

Auf Hinweis einiger Anwohner der Reschenstraße führten die Ordnungshüter eine Kontrolle in dessen Wohnung durch. Dort war immer wieder ein ständiges Kommen und Gehen zwielichtiger Gestalten beobachtet worden.

Tatsächlich fanden die Polizeibeamten reichlich verbotene Substanzen in der Wohnung des Kochs: 300 Gramm Marihuana, vier Dosen Kokain, vier Dosen Haschisch, 250 Tabletten verbotener Anabolika sowie sechs Fläschchen Testosteron.

Quästur

Damit aber nicht genug: Eine Hausdurchsuchung in einer dem 31-Jährigen zur Verfügung stehenden Wohnung in Kurtatsch brachte weitere Mengen zum Vorschein. In vier Räumlichkeiten hatte der junge Mann eine Cannabis-Produktionsstätte eingerichtet, mit Indoor-Gewächshäusern samt Lampen und Ventilatoren sowie einem Bereich zur Trocknung der Ernte. Außerdem stellten die Exekutivbeamten weitere 20 Gramm Marihuana sicher.

Offenbar betrieb der Koch seinen Nebenjob mit Gründlichkeit: Die Ordnungshüter fanden auch eine Art Logbuch, in dem die Aussaat, das Einsetzen der Blüte usw. vermerkt war. Das gesamte Material in der Kurtatscher Wohnung wurde beschlagnahmt.

Quästur

Für D. C. D. klickten wegen der Herstellung von Drogen sowie Drogenbesitzes mit Verkaufsabsicht die Handschellen und er wurde ins Bozner Gefängnis überführt.

Der Quästor der Autonomen Provinz Bozen, Paolo Sartori, hat in Anbetracht der vorliegenden Erkenntnisse gegenüber dem Festgenommenen die im Antimafia-Gesetzbuch vorgesehene vorbeugende Maßnahme der Sicherheitsverwarnung („Avviso Orale di Pubblica Sicurezza“) ausgesprochen.

Für Sartori ist klar: “Dieser Fall zeigt, dass der Drogenkonsum in Südtirol alles andere als ein gelegentliches Phänomen ist – er stellt eine wahre Plage dar, die auf allen Ebenen bekämpft werden muss.”

Quästur

Bezirk: Bozen

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