Von: mk
Bozen – Die Polizei hat bei einer Drogenrazzia im Bozner Stadtteil Oberau zugeschlagen. Während ein 20-jähriger Marokkaner festgenommen wurden, sind über zwei Kilogramm Kokain, Haschisch und Marihuana beschlagnahmt worden. Der junge Mann soll des Landes verwiesen werden.
Bürger hatten die Ordnungshüter verständigt, nachdem sie beobachtet hatten, wie zwielichtige Gestalten immer wieder den Innenhof eines Mehrfamilienhauses aufsuchten. Am Dienstagvormittag legten sich die Beamten selbst auf die Lauer und führten eine gezielte Observation durch.
Dabei fiel den Ermittlern der junge Mann auf. Demnach handelt sich um E. M., einen 20-jährigen Marokkaner mit Asylstatus, der in Bozen wohnt und bisher unbescholten war. Die Beamten stoppten den Mann umgehend und unterzogen ihn einer Leibesvisitation – mit Erfolg: E. M. wurde mit zwei verschweißten Nylonpäckchen voller Drogen ertappt, die insgesamt etwa 100 Gramm Kokain enthielten.
Die anschließende Durchsuchung seiner Wohnung förderte eine wesentlich größere Menge an Rauschmitteln zutage:
- 1,2 Kilogramm Kokain, teilweise bereits in Dosen unterschiedlichen Gewichts aufgeteilt. Einige Dosen waren mutmaßlich für Endverbraucher bestimmt, andere größere Mengen vermutlich für weitere Dealer.
- 1 Kilogramm Haschisch
- 10 Gramm Marihuana
- Diverses Material zum Strecken und Verpacken der Drogen.
- 4.200 Euro Bargeld in 50- und 100-Euro-Scheinen in bar. Da der junge Mann keiner legalen Arbeit nachgegangen ist, wird das Geld als Erlös aus illegalen Geschäften eingestuft.
Die Art der Verpackung und die Stückelung des Bargeldes deuten darauf hin, dass E. M. nicht nur ein Kleindealer auf der Straße war, sondern auch als eine Art “Großhändler” für andere Dealer arbeitete. Im Rahmen der Durchsuchung konnten nämlich auch Notizbücher mit detaillierten Aufzeichnungen über An- und Verkäufe sichergestellt werden. Aus den Angaben geht die Weitergabe großer Mengen an Drogen seit Jänner in diesem Jahr hervor.
E. M. wurde wegen Drogenhandels festgenommen und in das Bozner Gefängnis überstellt, wo er der Staatsanwaltschaft zur Verfügung steht. Quästor Paolo Sartori reagierte umgehend und forderte die zuständige Kommission für Flüchtlinge auf, den Asylstatus von E. M. zu widerrufen. Ziel ist es, den Mann nach seiner Entlassung aus der Haft aus dem Staatsgebiet auszuweisen.
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