Demo in der Brixner Industriezone

Menschenkette für den Erhalt des Auwaldes in Brixen

Sonntag, 15. Dezember 2019 | 09:43 Uhr

Brixen – Mehrere Umweltorganisationen fordern, dass der Auwald in der Brixner Industriezone bleiben soll. Er sei Lebensraum dutzender Vogelarten. Am Samstagnachmittag haben sie deshalb eine Menschenkette im Auwald organisiert. Rund 100 Personen demonstrierten damit gegen die Pläne der Firma Progress. Für die Rodung des Waldes hat sie die Renaturierung einer Apfelwiese in der Nähe angeboten. Die Umweltschützer sind damit bekanntlich nicht einverstanden.

An die 100 Teilnehmer aus allen Teilen Südtirols waren dem Aufruf der Gruppe SOS Auwald gefolgt und in die Brixner Industriezone gekommen. Unter ihnen war auch die bekannte Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer. Die Ratschingserin appellierte dabei auch an die Firma Progress, die Entscheidung den Auwald für ihre Betriebserweiterung zu roden, nochmals zu überdenken. „Es kann nicht sein, dass in der heutigen Zeit noch Wälder niedergerissen werden“, meinte Gschnitzer abschließend.

Petra Steiner vom Artenschutzzentrum St. Georgen, Mitglied der ersten Stunde von SOS Auwald Brixen, wies erneut auf den Auwald als wichtigen Rückzugsort und Brutplatz von vielen Vogelarten, darunter auch von sieben Rote-Liste-Arten, hin. Die Pustererin erwähnte dabei auch, dass Auwälder nur mehr 0,6 Prozent der gesamten Waldfläche Südtirols ausmachen und daher in der heutigen Zeit nicht mehr verhandelbar sein sollten bzw. nicht Ausgleichsmaßnahmen zum Opfer fallen dürften.

Grußworte an die Teilnehmer richteten auch Luigi Mariotti vom WWF und Fabio Volpotti von Legambiente.

Höhepunkt der Demo war der Auftritt der Brunecker Tanzschule „Shabba Crew“ unter der Leitung von Barbara Medei. In Kostümen tanzten die Schüler zum Lied „Gebet an den Planet“ von Thomas D. Abschließend wurde dann noch eine Menschenkette vor dem Auwald gebildet, um ihn symbolisch vor der Rodung zu schützen.

“Man war sich am Ende der Kundgebung mehr denn je einig, auch weiterhin für den Erhalt dieses wertvollen Auwaldes, in dem sich auch die letzte Brutkolonie des Graureihers am Eisack befindet, zu kämpfen”, heißt es in einer Aussendung abschließend.

Von: luk

Bezirk: Eisacktal