Von: luk
Bozen – Häusliche Gewalt in ihrem Heimatland hat eine Frau zur Flucht veranlasst. Nach einer langen Reise ist sie in Bozen gelandet. Hier hoffte sie auf etwas Frieden und Ruhe. Doch seit Sonntag überschattet ein Ereignis in einer Flüchtlingsunterkunft die Hilfe, die sie bisher erfahren durfte.
Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, war die Frau im Juli nach Italien gelangt und dann in die Südtiroler Landeshauptstadt gekommen. Dort lebte sie bis vor einigen Tagen unter Brücken. Am Freitag erhielt sie vom Verein Volontarius einen Schlafplatz im Aufnahmezentrum “Lemayr” in der Avogadro-Straße in Bozen.
Die Freude über die warme und geschützte Behausung währte aber nur kurz: Sonntagnacht betrat ein nackter Mann ihr Zimmer, das sie sich mit einer anderen Frau teilte. “Bevor er mich anfassen konnte, begann ich zu schreien und zum Glück ließ er dann davon ab und machte kehrt”, erklärt sie über eine Übersetzerin. In der Unterkunft sind die Türen zu den Zimmern offen. Die Zimmergenossin der nach dem Vorfall unter Schock stehenden Frau hat tief und fest geschlafen. Offenbar nimmt sie Schlafmittel ein und hat somit nichts von dem Vorfall mitbekommen.
Der Pförtner und andere Bewohner konnten die aufgeregte Frau etwas beruhigen und es wurde die Polizei alarmiert. Am Morgen danach war der mutmaßliche Täter aber bereits verschwunden. Die Ordnungshüter haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Frau wird laut dem Bericht aber dennoch Anzeige erstatten. Indes ist sie aus Sicherheitsgründen vom Verein Volontarius in eine andere Struktur verlegt worden.