Zwei Ärzte weiter unter Verdacht

Mitschuld an Adans Tod?

Montag, 23. Dezember 2019 | 09:59 Uhr

Bozen – Für zwei Ärzte, gegen die die Bozner Staatsanwaltschaft wegen Verdacht auf fahrlässige Tötung im Fall Adan Hussein ermittelt hat, könnte es ein gerichtliches Nachspiel geben, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Ursprünglich hatte Staatsanwalt Igor Secco die Namen von zehn Ärzten ins Ermittlungsregister eingetragen. Gegen die acht anderen hat die Staatsanwaltschaft jedoch die Einstellung des Verfahrens beantragt.

Laut medizinischem Gutachten, das im Rahmen des Beweissicherungsverfahrens erstellt wurde, dürften bei der Diagnose von Adans Krankheitsbild Fehler unterlaufen sein.

Bekanntlich litt der Flüchtlingsbub an einer Muskeldystrophie des sehr seltenen Typs Duchenne. Bei einem Sturz aus dem Rollstuhl hatte er sich die Oberschenkel gebrochen.

Adan starb am 7. Oktober – laut Autopsie infolge einer massiven Fettembolie. Fettgewebe war nach dem Knochenbruch freigesetzt worden und bis zur Lunge gelangt.

Auf die Frage des Richters, ob es einen klaren Zusammenhang zwischen einem möglichen ärztlichen Versäumnis und dem tragischen Tod des 13-Jährigen gab, konnten die Sachverständigen jedoch keine endgültige Antwort geben.

Die Erhebungen sind nun abgeschlossen. Die beiden Ärzte haben 20 Tage Zeit, um eine Gegendarstellungen einzubringen.

Mehr lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!

 

Von: mk

Bezirk: Bozen