Von: Ivd
Foggia – Ein Morgengrauen, das für einen der meistgesuchten Mafiosi Süditaliens zum Verhängnis wurde: Nach fünf Jahren auf der Flucht klickten in Foggia heute früh die Handschellen. Die Carabinieri überraschten den 39-Jährigen im Schlaf – er ergab sich widerstandslos.
Monatelange Ermittlungen führten die Fahnder in ein Randviertel der apulischen Provinzhauptstadt, wo sich der Mann versteckt hielt. Der Zugriff erfolgte präzise und ohne Zwischenfälle am frühen Morgen. Bei der Durchsuchung förderten die Beamten eine Pistole mit entfernter Seriennummer zutage, das Magazin war mit sechs Patronen geladen – bereit zum Einsatz.
Der Müll-Pate von Foggia
Der Festgenommene gilt als Mitglied der sogenannten Società foggiana, einer kriminellen Organisation, die in Foggia und Umgebung ihr Unwesen treibt. Anders als die bekannteren sizilianischen oder kalabrischen Mafia-Strukturen ist diese Gruppierung regional verankert, aber in ihren Aktivitäten breit aufgestellt.
Das kriminelle Portfolio reicht von illegaler Müllentsorgung über Waffenhandel und Prostitution bis hin zu bewaffneten Raubüberfällen. Die Società foggiana hat sich in Apulien als feste Größe des organisierten Verbrechens etabliert und kontrolliert weite Teile der Schattenwirtschaft in der Region.
Zwölf Jahre oder mehr
Den nun geschnappten Boss erwartet keine angenehme Zukunft: Bereits in erster Instanz wurde er wegen mafiöser Aktivitäten zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Seine jahrelange Flucht hat diese Strafe nicht gemildert – im Gegenteil könnten weitere Anklagen wegen illegalen Waffenbesitzes hinzukommen.
Die Festnahme gilt als wichtiger Erfolg im Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Süditalien. Ob der 39-Jährige kooperieren wird, um möglicherweise seine Strafe zu reduzieren, bleibt abzuwarten.
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