Von: luk
Bozen – Nach der Bluttat im März dieses Jahres in Bozen soll sich ein 41-Jähriger aus Albanien wegen versuchten Mordes an seiner Frau in einem Schnellverfahren verantworten.
Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, hat Staatsanwältin Luisa Mosna am Freitag den Antrag auf ein Schnellverfahren hinterlegt. Die Verteidigung ihrerseits hat Antrag auf ein verkürztes Verfahren gestellt. Wenn der Richter dem zustimmt, bedeutet dies bei einer Verurteilung eine automatische Reduzierung der Strafe um ein Drittel.
Bekanntlich soll der 41-Jährige am Vormittag des 1. März in der Claudia-Augusta-Straße in Bozen auf seine 29-jährige Frau losgegangen sein. Dabei stach er zehn Mal auf sie ein. Einer der Messerstiche verfehlte die Aorta nur knapp. Glücklicherweise konnten Passanten den Mann überwältigen. Von der Polizei wurde er dann verhaftet und sitzt seitdem in U-Haft. Die Frau erlitt Verletzungen an Brust, Hals und Gesicht und wurde ins Bozner Krankenhaus eingeliefert.
Weil er ein Messer mit sich führte, geht die Staatsanwaltschaft von Vorsatz aus. Das und der Umstand, dass er im Beisein seiner sechs Monate alten Tochter seine Frau angegriffen hatte, legt ihm die Anklage erschwerend zur Last.
Das Paar war vor dem Vorfall seit einigen Monaten getrennt. Es gab in der Folge Probleme. Die Frau lebte in einer geschützten Einrichtung. Offenbar wollte der Mann herausfinden, wo seine Kinder zur Schule gehen und stellte seiner Frau nach. Das Paar hat drei Kinder.
Verteidiger Nicola Nettis betont, dass sich sein Mandant nach wie vor an kaum etwas erinnern kann, was sich an jenem verhängnisvollen Vormittag abgespielt hatte.