Von: luk
Bozen – Marino Bonatti aus Bozen sitzt nach einem Motorradunfall in der Südtiroler Landeshauptstadt im Rollstuhl. Nun ist er nach einem aufreibenden Prozess, den er verloren hat, finanziell ruiniert.
Das Leben des heute 42-Jährigen änderte sich am 29. April schlagartig. Er fuhr kurz nach 6.00 Uhr Früh auf seinem Motorrad zur Arbeit. Ein Müllwagen der Seab fuhr laut Unfallbericht der Bozner Stadtpolizei zeitgleich Richtung Reschenbrücke, und zwar auf der Vorzugsspur der Voltastraße für Bus und Taxis. Bonatti prallte auf das Schwerfahrzeug auf und war daraufhin zwei Wochen im Koma. Wegen einer Wirbelsäulenverletzung ist er ab der Körpermitte gelähmt.
Wie lokale Medien heute berichten, strengte Bonatti nach dem Unfall ein Zivilverfahren an, überzeugt davon, dass auch den Müllwagen eine Teilschuld am Unfall treffe, da er unbefugt die Vorzugsspur genutzt habe und nach links abgebogen sei, obwohl dies nicht erlaubt gewesen sei.
Doch das Gericht sah dies anders. Der Motorradfahrer habe beim Stop nicht angehalten und somit treffe ihn die ganze Schuld. Die Nutzung der Vorzugsspur stehe in keinem Kausalzusammenhang mit dem Unfall, denn es hätte auch ein Taxi oder Bus daher kommen können.
Fazit: Bonatti erhielt keinen Schadenersatz, vielmehr muss er nun auch die Prozesskosten der Gegenparteien tragen – rund 180.000 Euro.