Von: Ivd
Bozen – Spätabends in einer Nebenstraße im Bozner Stadtteil Gries fiel ein Wagen mit polnischem Kennzeichen am Straßenrand auf. Darin zwei Männer – beide georgischer Herkunft. Was wie eine harmlose Verkehrskontrolle beginnt, endet für einen der beiden mit der Verhaftung. Denn wie sich wenig später herausstellt, sitzt auf dem Beifahrersitz kein Unbekannter, sondern ein Mann mit Vergangenheit – und einer offenen Haftstrafe.
Gegen 23.00 Uhr bemerkten Polizisten der Bozner Streife gestern Abend das Fahrzeug an der Ecke zur Egger-Lienz-Straße. Die beiden Männer im Wagen gaben sich kooperativ. Auf den ersten Blick wirkte alles in Ordnung: keine verdächtigen Gegenstände im Auto, keine Einträge bei der ersten Abfrage. Doch ein Detail ließ die Beamten stutzig werden – die Ausweisdokumente eines der Männer waren sämtlichst erst wenige Tage alt.
Was folgte, war ein routinierter, aber entscheidender Schritt: Die Beamten führten den Mann zur erkennungsdienstlichen Behandlung auf die Wache. Und dort schlugen die Systeme an. Der 36-Jährige, mit den Initialen B.Z., war kein Unbekannter – im Gegenteil. Er war 2022 bereits wegen eines Einbruchs in Gries auf frischer Tat ertappt und verurteilt worden. Die Tat ereignete sich ausgerechnet in der Silvesternacht. Doch der Mann tauchte unter, ehe er seine Strafe antreten konnte. Nun holte ihn die Vergangenheit ein.
Wie sich bei den Ermittlungen herausstellte, hatte B.Z. in seiner Heimat offenbar eine Namensänderung beantragt, vermutlich um sich der Strafverfolgung zu entziehen. Der Versuch, mit einer neuen Identität davonzukommen, ist jedoch gescheitert.
Nach Abschluss der Formalitäten wurde der Mann in die Bozner Justizanstalt überstellt. Dort wird er nun eine Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten verbüßen. Im Anschluss ist laut Polizeiangaben eine Ausweisung mit Begleitung an die Grenze vorgesehen.
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