Von: mk
Bozen – Wie jedes Jahr hart auch heuer die Berufsfeuerwehr Bozen am Mittwoch, den 4. Dezember auf der Feuerwache in der Drususallee in Bozen ihre Schutzpatronin, die Heilige Barbara, gefeiert.
Nach dem gemeinsam gefeierten Gottesdienst, zelebriert vom Grieser Pfarrer, Dr. Ulrich Kössler, dem Feuerwehrkurat Pater Rainald Romaner und dem Diakon Walter Depaoli, hielt der Kommandant Dr.-Ing. Florian Alber in seiner Ansprache kurz Rückschau über das abgelaufene Tätigkeitsjahr.
Der Landesrat für Bevölkerungsschutz Arnold Schuler bedankte sich in seinen Grußworten bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr für ihren steten Einsatz im abgelaufenen Jahr für die Sicherheit der Bevölkerung in Bozen aber auch in ganz Südtirol und lobte die gute und professionelle Zusammenarbeit mit den anderen freiwilligen Einsatzorganisationen aber auch mit den Staats-und Landesstellen.
Mit 3.341 Einsätzen ist die Anzahl im Vergleich zum letzten Jahr um ganze 180 Einsätze angestiegen. Pro Tag sind dies im Schnitt 9,15 Einsätze. Auch heuer hat sich der bereits seit Jahren aufgezeigte Trend der immer weniger werdenden Brandeinsätze bestätigt, nur mehr weniger als 19 Prozent aller Einsätze (inkl. Fehlalarme und Rauchmelder) werden in diesem Bereich getätigt.
Das Tätigkeitsfeld der Feuerwehr verschiebt sich immer mehr in den technischen Bereich, wie Arbeitsunfälle, Kran- und Rüsteinsätze, Überschwemmungen, Umwelteinsätze, Katastropheneinsätze, Wasserrettungseinsätze und besonders kleinere technische Hilfeleistungen.
Der 6. August 2019 wird vielen Bozner Bürgern noch gut in Erinnerung sein, denn ein starkes Gewitter mit Sturmböen und Hagelschauer zog am Nachmittag über Bozen und richtete starke Schäden an Häusern, Infrastrukturen und natürlich auch in der Landwirtschaft an. Für die Feuerwehren – an diesem Tag waren neben der Berufsfeuerwehr sämtliche Freiwillige Feuerwehren der Stadt Bozen, aber auch der umliegenden Ortschaften im Einsatz – bedeutete dies innerhalb einiger Stunden 140 Einsätze abzuarbeiten – eine große Herausforderung, beginnend von der Einsatzzentrale bis zu den einzelnen Einsatzmannschaften.
Die Hauptverkehrsverbindungsstreck en wie die Brennerautobahn sind immer wieder Schauplatz von Verkehrsunfällen – oft mit Lkw-Beteiligung. Dies bedeutet für die Berufsfeuerwehr immer wieder längere aufwändige Einsätze auch mit Zuhilfenahme von Kranfahrzeugen. Die Erreichbarkeit zu diesen Einsatzstellen ist durch immer stärkeres Verkehrsaufkommen, durch Baustellen und das Fehlen von Notspuren in den Tunnels immer wieder problematisch und für die Fahrer der Einsatzfahrzeuge oft eine große Herausforderung.
Im letzten Jahr hat die Berufsfeuerwehr auf den Bereich Gefahrgut ein besonderes Augenmerk gelegt. Da diese Art von Einsätzen doch sehr selten sind und ein solcher Einsatz sehr personal- und materialaufwendig ist, wurde ein Handbuch erarbeitet, um die verschiedenen Einsatzabläufe zu verschriftlichen und zu vereinheitlichen. Zudem wurde eine Zusammenarbeit mit den Gefahrgutwehren Neumarkt und Auer des Feuerwehrbezirkes Unterland vereinbart und umgesetzt.
Seit der Einführung der europaweiten einheitlichen Notrufnummer 112 in Südtirol sind klar definierte Abläufe in den verschiedenen Einsatzzentralen der “zweiten Ebene” unbedingt erforderlich. Aus diesem Grund hat die Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr im laufenden Jahr eine ISO 9001 Zertifizierung erhalten. Diese Zertifizierung war nur möglich zu erlangen, indem alle Disponenten der Einsatzzentrale mit großer Motivation an diesen aufwendigen Vorbereitungs- und Schulungsmaßnahmen mitgearbeitet haben.
Als anstehende Neuheit sei erwähnt, dass in Kürze die Mannschaften der Berufsfeuerwehr neue Einsatzmäntel und Einsatzhosen erhalten werden. Da die bisherigen ausgemustert werden müssen, wurde mit der neuen Generation an Schutzausrüstung eine bedeutende Gewichtsreduzierung erreicht und so auch der Tragekomfort für die Einsatzkräfte verbessert.