In Gedanken auch bei den Angehörigen von Alexandra Riffeser

Nein zur Gewalt an Frauen: Mahnwache in Meran

Montag, 01. Oktober 2018 | 12:56 Uhr

Meran – Gewalt an Frauen ist keine Privatangelegenheit und Eifersucht ist keine Rechtfertigung. Um ein Zeichen gegen diese Gewalttaten zu setzen, werden die Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen des Vereins Frauen gegen Gewalt am Dienstag um 17.30 Uhr am Theaterplatz in Meran innehalten und der Opfer gedenken. Zu diesem Anlass wird der Theaterplatz vorübergehend für den Verkehr gesperrt und es werden weiße Luftballons in Erinnerung an alle Opfer von Gewalttaten in den Himmel steigen lassen. Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger, die klar gegen Gewalt Stellung beziehen wollen. Die Initiative wird auch vom Referat für Chancengleichheit der Stadtgemeinde Meran und von der zuständigen Stadträtin unterstützt.

“Die Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen des Vereins Frauen gegen Gewalt – Meran möchten den Angehörigen von Alexandra Riffeser ihr tief empfundenes Beileid ausdrücken. Es erfüllt uns mit Betroffenheit und Sorge, dass wieder einer Frau gewaltsam das Leben genommen wurde und wir nehmen aufrichtig Anteil an der Trauer der Familie”, erklärt der Verein in einer Presseaussendung.

Fast jeden zweiten Tag berichten die Medien italienweit von Frauenmorden. Gesprochen wird meistens von Handlungen im Affekt, von zu großer Liebe, zu starker Eifersucht. Doch die Ermordung einer Frau durch den Partner ist keine „verzweifelte Liebestat“, sondern eine extreme Gewalttat mit tödlichem Ende. Der Täter stellt seine persönlichen Interessen über die der Frau, übt Macht und Kontrolle über sie aus, bestimmt über ihr Leben – meist gerade dann, wenn sie die Beziehung beenden möchte. Für diese Taten gibt es keine Rechtfertigung. Die Verantwortung liegt beim Täter. Es ist zu betonen, dass es sich um keine private Angelegenheit handelt, sondern eine gesellschaftliche Problematik, die angemessene Antworten von allen Bürgern und Bürgerinnen braucht. Die uneingeschränkte Anerkennung der Verantwortlichkeit des Täters ist dafür der wesentliche erste Schritt.

Die Beratungsstellen gegen Gewalt an Frauen sind in Südtirol die spezifischen Anlaufstellen für alle Frauen, die Unterstützung suchen. Auch andere Frauen und Männer, die über Gewalterfahrungen Bescheid wissen, können sich an die Beratungsstellen wenden und die Kontaktaufnahme einer betroffenen Frau unterstützen. Es ist wichtig, dass auch die Fachkräfte in anderen Institutionen Gewaltbeziehungen als solche erkennen und die Betroffenen immer an die Beratungsstellen weitervermitteln, auch im Zweifelsfall. Die Phase der Trennung kann die Situation verschlechtern und ein Beratungsgespräch mit ausgebildeten Fachkräften hilft Gewaltbeziehungen als solche zu erkennen, das Risiko einzuschätzen und diese nicht als Konfliktsituationen zu missverstehen.

In Meran wird die Beratungsstelle seit 25 Jahren vom Verein Frauen gegen Gewalt geführt – im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt. Täglich und rund um die Uhr sind die Mitarbeiterinnen zu erreichen. Auch die Stadt Meran hat sich der Thematik der Gewalt an Frauen angenommen und 2012 das „Netzwerk gegen Gewalt an Frauen – Stadt Meran“. 2014 hat das Netzwerk auch eine  Info-Card  für Frauen, die mit Gewalt konfrontiert sind oder die sich in einer Risikosituation befinden, gedruckt. AkteurInnen des Netzwerkes sind VertreterInnen der Stadt Meran, des Vereins, der Ordnungskräfte, der Gesundheits- und Sozialdienste, der Jugenddienste und Familienberatungsstellen. Verfolgt werden die Vernetzung der unterschiedlichen Interventionen im Sinne der Frauen, Präventionsarbeit und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Verein „Donne contro la violenza – Frauen gegen Gewalt“, Freiheitsstraße 184/A- 39012 Meran, Tel: 0473/222335, Fax: 0473/222140

info@donnecontrolaviolenza.org

www.frauengegengewalt.org

Notrufnummer: 800 014008

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt