Tipps für Allergiker

Pollenflug: Hasel- und Erlenblüte im Gange

Donnerstag, 21. Februar 2019 | 10:42 Uhr

Bozen – Der einsetzende Pollenflug macht Allergikern zu schaffen. Nützliche Hinweise kommen von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.

Die frühlingshaften Temperaturen der letzten Tage haben das Ihre dazu beigetragen: Die Hasel- und Erlenblüte ist bereits in vollem Gange und Allergiker müssen mit entsprechenden Pollenbelastungen rechnen. Außerdem stäuben Zypressen und Ulmen. “Diese vier Bäume bzw. Sträucher bestimmen derzeit das Pollenspektrum in der Luft”, erklärt Alberta Stenico, Direktorin des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Auch einzelne Pollen des Silber-Ahorns wurden nachgewiesen.

Edith Bucher 2019

Besonders pollenreich ist die Luft an warmen, sonnigen, trockenen und leicht windigen Tagen. Dann sollten Allergiker ihre Aufenthalte im Freien weitestgehend einschränken. “Derzeit sind vor allem Waldränder und Auwälder zu meiden, wo Hasel und Erle weit verbreitet sind. Für Allergiker ist es besser, am Wochenende in höhere Lagen auszuweichen, wo es noch nicht blüht, oder den Tag drinnen zu verbringen”, weiß Pollen-Expertin Edith Bucher vom Biologischen Landeslabor.

Gefahr lauert aber nicht nur beim Aufenthalt im Freien. Auch beim Verzehr von Nüssen gilt es Vorsicht walten zu lassen: Durch eine Kreuzreaktion kann ein Hasel- bzw. Erlenpollenallergiker auch darauf allergisch reagieren. Um eine Anlagerung von Pollen zu vermeiden, ist es zudem ratsam, die Wäsche nicht im Freien zu trocknen sowie die während des Tages getragenen Kleidungsstücke nicht im Schlafzimmer aufzubewahren.

Edith Bucher 2019

Entgegen gängiger Meinung keine Probleme bereiten hingegen alle Pflanzen mit schönen, bunten Blüten. “Diese sind insektenbestäubt, während allergener Pollen üblicherweise windverbreitet ist”, betont Bucher. Abgesehen von einer möglichen Reizung durch starken Duft seien Blumensträuße also meist unbedenklich. Viele weitere nützliche Tipps wie diese finden Betroffene auf der Webseite der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.

Die weiteren Aussichten

Auch die weiteren Aussichten sind für Pollenallergiker keineswegs rosig: “In den nächsten Tagen ist aufgrund guter Wetterbedingungen mit einem Anstieg der Pollenkonzentrationen zu rechnen”, blickt Bucher auf die weitere Entwicklung in Sachen Pollenflug. “Gegen Ende Februar bzw. Anfang März könnten im Etschtal und Unterland dann auch erste Pollen von Pappel, Esche und Weide fliegen. Der Birken-Pollenflug ist hingegen üblicherweise nicht vor Mitte März ein Thema.”

Wichtige Hilfsmittel im Umgang mit der Allergie

Neben den wöchentlichen Pollenflugberichten erstellt der Polleninformationsdienst Südtirol auch die Drei-Tagesprognosen zum Pollenflug. Diese sind für die Betroffenen ein wichtiges Hilfsmittel im Umgang mit ihrer Pollenallergie: Sie helfen einerseits, den Kontakt mit den allergieauslösenden Allergenen zu vermeiden und anderseits die Einnahme von Medikamenten zeitlich einzuschränken. Die Drei-Tagesprognosen werden mehrmals wöchentlich aktualisiert und können auch über die kostenlose Pollen-App abgerufen werden.

Die Pollen-App enthält außerdem ein Pollentagebuch: Wer seine allergischen Beschwerden regelmäßig einträgt, kann Diagramme über den Beschwerdeverlauf erstellen und erhält somit einen Überblick über den Verlauf der eigenen Allergie. Weiters kann man die gemessene Pollenbelastung mit den persönlichen Beschwerden vergleichen. Damit verknüpft ist eine personalisierte Belastungsvorhersage: “Durch regelmäßige Einträge ins elektronische Pollentagebuch erhalten wir eine Rückmeldung der Pollenallergiker über die Schwere der Symptome und können daher längerfristig unsere Belastungsvorhersagen verbessern”, führt Edith Bucher aus. “Persönliche Belastungswarnungen wiederum erleichtern den Umgang mit der Allergie.”

Pollentagebuch: Einträge erwünscht

Leider gebe es noch kaum regelmäßige Einträge von Pollenallergikern in Südtirol. “Wer mitmacht, verbessert nicht nur die eigene Situation, sondern trägt auch dazu bei, dass die Vorhersagen bestmöglich auf die Pollenallergiker mit ihrem persönlichen Reaktionsmuster zugeschnitten werden.” Die Symptomdaten der Benutzer werden dabei in Echtzeit auf einer Europakarte dargestellt. Die Daten werden anonymisiert, verschlüsselt, klassifiziert und gebündelt übertragen. Somit sei es ausgeschlossen, Rückschlüsse auf einzelne Nutzer zu ziehen, so Bucher.

Edith Bucher 2019

Von: mk

Bezirk: Bozen