Schlägerei in Bruneck hatte für viel Wirbel gesorgt

Rassistische Diskriminierung: Carabinieri zeigen vier Pusterer an

Donnerstag, 02. Juli 2020 | 13:56 Uhr

Bruneck – Die Carabinieri von Bruneck haben den Gewaltvorfall vom Wochenende, bei dem ein Nigerianer und weitere Personen beteiligt waren, aufgeklärt. Fünf Personen wurden wegen unterschiedlicher Delikte angezeigt.

Wie berichtet, mussten die Einsatzkräfte am vergangenen Samstagabend ins Zentrum von Bruneck ausrücken. Ein 32-jähriger in Gais wohnhafter Nigerianer war in alkoholisiertem Zustand gewalttätig geworden, hatte dabei zwei Passanten angegriffen und Pflanzen, Fahrräder sowie andere Dinge beschädigt.

Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort stellte sich heraus, dass sich zwei Brunecker – 29 und 31 Jahre alt – behandeln ließen, die Opfer des vorherigen Vorfalls geworden waren.

Während der Afrikaner umgehend wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung angezeigt wurde, liefen die Ermittlungen der Ordnungshüter weiter. Sie wollten Licht in den nächtlichen Vorfall bringen. Bald tauchte auch ein Video auf Facebook von der Episode auf. Dort ist zu sehen, wie auch der Nigerianer Opfer von Gewalt geworden war. „Schwuler Scheiß-Neger“, sagte einer der Männer in Pusterer Dialekt. Der Afrikaner wurde am Boden liegend getreten.

Im Zuge der Untersuchung zeigten die Carabinieri nun vier weitere Personen an. Es handelt sich dabei um jene beiden Brunecker, die sich nach dem Vorfall ebenfalls in die Notfallaufnahme begeben hatten. Sie sind laut den Carabinieri nicht nur Opfer, sondern auch Täter und wurden wegen unterlassener Hilfeleistung, Schlägerei und rassistischer Diskriminierung bei der Staatsanwaltschaft gemeldet.

Unterlassene Hilfeleistung und rassistische Diskriminierung werden auch einem 25-jährigen Mann aus St. Lorenzen sowie einem 23-Jährigen aus Bruneck vorgeworfen.

Nun müssen sich die vier Südtiroler sowie der Nigerianer vor der Justiz verantworten.

Carabinieri

Von: luk

Bezirk: Pustertal