Von: luk
Bozen – Ein Korporal des italienischen Heeres ist vom Oberlandesgericht Venedig zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Der Mann war vor zehn Jahren in Bozen stationiert und wurde für schuldig befunden, damals als Ausbildner in Belluno mehrere Rekruten schikaniert zu haben. So wurden ihm Bedrohung und Gewalt an Untergebenen vorgeworfen. Die Rekruten sollen von dem Ausbildner mit dem Stock geschlagen worden sein.
Doch laut Gericht kam es auch zu sexueller Gewalt in geringem Ausmaß. So soll er einem Untergebenen am Schießstand von Venzone in der Provinz Udine befohlen haben, hinter einem Gebüsch zu masturbieren. Bei einem anderen Vorfall soll er mehrere Rekruten in der Kaserne von Belluno angestiftet haben, auf ihrer nackten Haut zu zeichnen und zu schreiben – auch im Genitalbereich.
Zunächst landete der Korporal vor dem Militärgericht. Als auch noch die beiden Episoden sexueller Gewalt ans Licht kamen, musste er sich am Landesgericht Belluno verantworten. Dort wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. Nun hat das Oberlandesgericht Venedig seine Haftstrafe auf knappe drei Jahre abgesenkt. Die Verteidigung erwägt, vor das Kassationsgericht zu ziehen.
Aus dem Militärdienst wurde der Korporal bereits nach dem ersten Urteil entlassen.