Von: mk
Bozen – Der Verband der Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime Südtirols hat eine neue Vorsitzende. Die Sarner Pflegedienstleiterin Rita Obkircher tritt die Nachfolge von Helene Trippacher an. Ihr Ziel für die kommenden Jahre: Die Qualitätssteigerung in der Pflege alter Menschen.
Der Pflegeberuf in Südtirols Seniorenwohnheimen steht vor großen Herausforderungen: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, die personelle Situation bleibt angespannt. „Entsprechend wichtig ist es, dass wir in unseren 76 Heimen qualitativ hochwertige Pflege anbieten, angepasst an die Bedürfnisse der Bewohner. Nur so können wir den Lebensabend alter Menschen lebens- und liebenswürdig gestalten“, meint Rita Obkircher. Die Pflegedienstleiterin aus dem Sarntal ist die neue Vorsitzende des Verbandes der Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime Südtirols (VPSS). Sie wurde vom VPSS-Vorstand zur Nachfolgerin von Helene Trippacher gewählt, die sich aus persönlichen Gründen nicht mehr der Wahl stellte. Zur Stellvertretenden Vorsitzenden wurde Emma Rott, Pflegedienstleiterin im ÖBPB Seniorenzentrum Völs am Schlern, ernannt.
Der junge Verband
2018 gegründet, gehören dem Verband der Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime Südtirols mittlerweile 54 Pflegedienstleiter an. „Wir tragen Verantwortung für die Pflege und Betreuung in den Südtiroler Seniorenwohnheimen. Entsprechend wollen wir an ihrer Entwicklung und künftigen Gestaltung aktiv mitwirken“, meint Rita Obkircher. Der Verband sei eine wichtige Plattform, um sich gegenseitig zu unterstützen und mit vereinten Kräften Lösungen für die immer komplexeren Anforderungen zu finden. Denn nicht nur nur die Zahl der Pflegebedürftigen hat in den vergangenen Jahren zugenommen, sondern auch die Krankheitsbilder haben sich verändert. „Bei den meisten Neuaufnahmen handelt es sich um Senioren, die bereits sehr pflegebedürfig sind. Zudem steigt die Zahl der Demenzerkrankungen. Entsprechend wird die Betreuung immer komplexer und erfordert eine noch höhere Qualität in der Pflege“, meint Obkircher, die nach Stationen in der Chirurgie und Intensivmedizin am Krankenhaus Bozen und als Klinische Tutorin an der Claudiana, seit elf Jahren Pflegedienstleiterin der ÖBPB Sarner Stiftung in Sarnthein ist.
Die Herausforderungen
Gerade die Suche nach Fachkräften gestaltet sich als schwierig. Laut jüngster Erhebung des Verbandes der Seniorenwohnheime fehlen bis 2030 über 2000 Pflegekräfte im Land. Um dem Personalengpass entgegenzuwirken, muss sich was Grundsätzliches tun, davon ist die bisherige Vorsitzende Helene Trippacher überzeugt. „Solange unsere Bevölkerung alten Menschen nicht mehr Wertschätzung entgegenbringt, solange wird sich auch das Image des Pflegeberufes nicht verbessern“, meint Trippacher. Um qualifizierte Mitarbeiter für den Pflegeberuf zu gewinnen, arbeitet VPSS intensiv mit dem Verband der Seniorenwohnheime zusammen. Unter anderem sind Vorträge an Schulen geplant. Damit junge Menschen möglichst früh für den Pflegeberuf begeistert werden. Konkrete Schritte für die Herausforderungen der Zukunft wird Verband der Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime Südtirols bei einer Strategischen Sitzung am 4. Juli definieren.
Das ist der neue Vorstand:
Vorsitzende: Rita Obkircher
Stellvertretende Vorsitzende: Emma Rott
Vorstandsmitglieder: Doris Burger, Daniel Fiorani, Marianna Gasslitter, Martin Grabmaier, Elisabeth Gruber, Alexandra Latschrauner, Irene Platter, Martina Romen und Helene Trippacher