Von: mk
Bozen – Das Landeskrankenhaus Bozen, das bereits seit mehreren Jahren Teil des „Bollini Rosa“ Netzwerkes ist, nimmt an der von Onda (Nationales Observatorium für Frauengesundheit) organisierten „Open Week – Gewalt gegen Frauen“ vom 22. bis 28. November 2021 teil. An verschiedenen Stellen des Krankenhauses wurden rote Stühle und Informationsmaterial zu den vielfältigen Beratungs- und Hilfseinrichtungen für Frauen platziert.
„Die roten Stühle stehen als Symbol gegen Gewaltverbrechen an Frauen und sollen auf das sensible Thema hinweisen. Viele Opfer von Gewalt suchen eine Ärztin oder einen Arzt auf, aber sprechen nicht über ihre psychischen und physischen Verletzungen, meist schämen sie sich sogar dafür oder geben sich selber die Schuld“, so die „Bollini Rosa“-Referentin des Landeskrankenhauses Bozen, Michaela Bergner.
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wenden sich bis zu zwei Drittel der Gewaltopfer ans Krankenhaus. Daraus wird deutlich, welch wichtigen Stellenwert das dort tätige Personal für das Erkennen von Gewaltsituationen hat. „Es bedarf eines fachlich kompetenten Umgangs mit diesen Gewaltsituationen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden geschult und sensibilisiert, um so mögliche Anzeichen von Gewaltverletzungen rasch zu erkennen und den betroffenen Frauen zu helfen“, fügt der Pflegekoordinator der Bozner Notfallmedizin, Tiziano Garbin, hinzu. In den Notfallaufnahmen der Provinz Bozen wird das sogenannte Protokoll „Erika“ angewandt. Ziel ist es den Aufnahmepfad für Frauen, die Gewalt erfahren haben, innerhalb der Notaufnahmen der Krankenhäuser zu verbessern.