Von: mk
Bozen – Seit vielen Jahren bietet das Weiße Kreuz über seinen Hausnotrufdienst eine sichere und vorbeugende Einrichtung für Senioren und alleinstehende Mitmenschen an. Nun weitet der Landesrettungsverein seinen Service aus und präsentiert ein umfangreiches Konzept für autonomes und sicheres Wohnen in den eigenen vier Wänden und darüber hinaus. Bei der gestrigen Pressekonferenz wurden die neuen Dienstleistungen vorgestellt.
„Seit der Gründung des Weißen Kreuzes ist das soziale Engagement immer unser Antrieb. Dabei haben sich die Anforderungen der Bevölkerung immer wieder verändert – und darum entwickeln auch wir unsere Dienste immer weiter“, eröffnete Präsidentin Barbara Siri die Pressekonferenz. „Eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit ist der demografische Wandel, dem es gilt mit zukunftsfähigen Lösungen zu begegnen“, ergänzt Direktor Ivo Bonamico. Vor diesem Hintergrund hat das Weiße Kreuz vor zwei Jahren eine eigene Abteilung Soziale Dienste ins Leben gerufen. Diese beschäftigt sich mit Konzepten und Dienstleistungen für autonomes Wohnen und Sicherheit im Alter.
Knapp 2.000 Personen in Südtirol vertrauen mittlerweile auf das bewährte System des Haus- und Mobilnotrufes, welches Sicherheit in den eigenen vier Wänden und auch unterwegs garantiert. Dabei können durch einen Notrufknopf Angehörige verständigt oder die Rettungskette aktiviert werden. Ab sofort wird dieser Dienst durch das innovative Lokalisierungssystem Otiom ergänzt: Hierbei trägt der Benutzer ein Notruf-Sender bei sich und kann sich dabei ohne Einschränkungen bewegen. Sollte die Person einen zuvor festgelegten Sicherheitsbereich (z.B. das eigene Dorf) verlassen oder zu einem vereinbarten Zeitpunkt nicht zurückkehren – werden Angehörige oder Bezugspersonen automatisch über ihr Smartphone alarmiert. Erst in diesem Falle wird der Standort der Person freigegeben und ebenso am Smartphone angezeigt. „Dabei bietet sich Otiom vor allem für Mitmenschen mit Demenz an, kann aber auch für viele andere ältere Mitmenschen oder Personen mit Vorerkrankungen eine bedeutende Erleichterung mit sich bringen“, erklärte die Projektverantwortliche Marcelle van der Sanden. Im Mittelpunkt steht der Wunsch nach Autonomie und Bewegungsfreiheit der Nutzer, ebenso wie das Gefühl der Sicherheit und des Schutzes der geliebten Menschen für deren Angehörigen.
Nicht zuletzt soll ein kleiner analoger Lebensretter zukünftig das Rettungssystem in Südtirol unterstützen. Ab Juni bietet das Weiße Kreuz eine zusätzliche Sicherheit durch eine Notfallbox im Kühlschrank. „Sie enthält pro Bewohner ein Informationsblatt mit allen wichtigen Angaben für den Notfall, auch der letzte Entlassungsbrief kann beigelegt werden“, erklärt Reinhard Mahlknecht, der Abteilungsleiter für Soziale Dienste. Kommt es zu einem Notfall im Haus, haben Notarzt und Sanitäter umgehend Zugang zu den lebensrettenden Informationen, so Mahlknecht. In der Testphase soll die Box allen Telenotruf-Kunden kostenlos ausgegeben werden, später sei eine breite Anwendung in ganz Südtirol das Ziel.
Abgerundet wird das neue Dienstleistungsportfolio durch einen Begleitdienst in den Krankenhäusern. Dabei begleiten freiwillige Helfer des Weißen Kreuzes ältere und hilfsbedürftige Patienten durch das jeweilige Krankenhaus bis zur gewünschten Abteilung. „Unsere Mitarbeiter bieten nicht nur eine persönliche Begleitung zu Fuß oder mit Rollstuhl an, sondern sind auch bei der Anmeldung behilflich.“, erklärt Präsidentin Siri. Ein besonderes Angebot, welches noch im Sommer in den Krankenhäusern Bozen und Meran starten wird. Bei Bedarf kann der Dienst auch auf andere Krankenhäuser ausgeweitet werden.
Weitere Informationen sind auf der Seite www.weisseskreuz.bz.it/telenotruf verfügbar.