Von: luk
Bozen – Die Abteilung Pneumologie des Südtiroler Sanitätsbetriebes warnt vor dem Konsum von Nüssen bei Kleinkindern, es besteht Erstickungsgefahr.
“Jedes Jahr um die Advents- und Weihnachtszeit werden verstärkt Kinder im Krankenhaus behandelt, die Nüsse in den falschen Schlund bekommen haben. Allein im Krankenhaus Bozen werden jedes Jahr 6-8 Bronchoskopien in Vollnarkose durchgeführt, um Fremdkörper bei Kindern zu entfernen”, so Primar Dr. Roberto Dongilli.
Was viele nicht wissen: Die Inhalation von Fremdkörpern kann tödlich enden. Bei Kindern bis zum fünften Lebensjahr ist die Zahnentwicklung noch nicht abgeschlossen, die hinteren Backenzähne fehlen und somit können bestimmte Speisen, vor allem Erdnüsse, Nüsse, Mandeln, Kastanien usw. nicht genügend zerkleinert werden. Da Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang freien Lauf lassen, mit Speisen im Mund lachen, spielen, sprechen, hat dies zur Folge, dass Teile der Speisen, anstatt verschluckt zu werden, in die Atemwege gelangen.
Diese können somit verschlossen werden und es droht Erstickungsgefahr, akut nach der Inhalation, aber auch nach einigen Tagen, da der Speiserest nicht ausgehustet wurde und weiterhin die Bronchien verlegt. “Diese Fremdkörper können auch Plastikstücke, z.B. Legoteile, Teile eines Kugelschreibers oder andere kleine Stücke sein, eine besondere Gefahr geht bei der Inhalation von Erdnüssen aus, da diese durch ihre Substanzen eine Reizung und Entzündung der Bronchialschleimhaut hervorrufen”, erklärt der Primar. Es sei deshalb ratsam, dass Kleinkinder keine Trockenfrüchte erhalten und dass diese Nahrungsmittel für sie unerreichbar aufbewahrt werden.
Sollte eine Erdnuss oder auch nur ein Teil davon inhaliert worden sein, soll unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.




Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen