Von: luk
Bozen – Beim städtischen Autobus Service SASA scheint sich Ungemach anzubahnen. Laut einem Bericht der italienischen Zeitung Alto Adige empfinden viele Busfahrer und Busfahrerinnen die Arbeitsbedingungen als zunehmend erdrückend.
Von den rund 300 Fahrern seien 50 bereit, den Job bei der SASA an den Nagel zu hängen, so die Gewerkschaft Rsu, die eine Versammlung einberufen hat.
Die Motive dafür sind demnach vielfältig. Der Personalmangel bringe es mit sich, dass die Turnusse für die verbliebenen Mitarbeiter ausgedehnt werden. Die Arbeit sei aufreibend und Nacht- sowie Feiertagsturnusse seien nicht angemessen bezahlt. Daher würden immer mehr Fahrer und Fahrerinnen aufgeben. Das führe zu weiteren Verschlechterungen für die verbliebenen Angestellten und zu weniger Anreizen für potenzielle Neueinsteiger.
Für die Gewerkschaft ist zudem eine Sache ärgerlich: Bozen müsste italienweit im öffentlichen Nahverkehr eine Leuchtturmfunktion haben. Stattdessen sei es gegenteilig. “Wir haben einen Fuhrpark, der bei anderen Städten für Staunen und Neid sorgt, investieren aber nicht in das Personal.” Ein Beispiel wird gemacht: Gemeinde und Land hätten Gelder für eine Lohnerhöhung in Höhe von 300 Euro monatlich bereitgestellt. “Diese Summe gibt es aber nur in Verbindung mit einer Verlängerung der Turnusse von zehn bis 15 Stunden.”
Ein weiterer Punkt ist laut den Gewerkschaften das Sicherheitsproblem: Vergangene Woche wurde eine Kontrolleurin von einem Fahrgast ohne Ticket angegriffen. Auch hier müsse etwas geschehen.
Die SASA SpA-AG ist für den öffentlichen Personennahverkehr in den Stadtgemeinden von Bozen, Leifers, Meran sowie in der Marktgemeinde Lana zuständig.