Von: luk
Marling – Nach den Rissen mehrerer Ziegen am Flatscherhof in Marling durch einen Bären sind die Bauern und Bewohner der Umgebung besorgt. Andreas Gögele, Ortsobmann von Marling im Südtiroler Bauernbund, warnt: „So geht es nicht weiter! Die Leute haben Angst vor dem Bären und dass er wiederkommt. Mehrere Bauernbund-Ortsgruppen fordern eine rasche Lösung zum Großraubwild.”
Der Bär hat in der Nacht auf Montag mehrere Nutztiere, darunter sieben Ziegen und einen Ziegenbock, gerissen. Die Tiere waren nur wenige hundert Meter neben dem Hof eingezäunt. Erst nach mehreren Versuchen konnte der Bär von dem Bauern sowie herbeigerufenem Jagdaufseher und Feuerwehrleuten vertrieben werden. In den Morgenstunden wurde das Raubtier erneut beim Herumstreifen in der Nähe des Hofes gesichtet.
Das Verhalten des Bären ruft bei den Bauern und Anwohnern große Beunruhigung hervor: „Wenn Bären ihre Scheu verlieren, sind nicht mehr nur unsere Tiere in Gefahr, sondern auch Menschen in der Nähe“, warnt Ortsobmann Gögele. Er macht darauf aufmerksam, dass die Bauernfamilien in der Umgebung Angst haben, ihre Kinder im Freien spielen zu lassen und sie morgens auf den Schulweg zu schicken.
Gemeinsam mit den Bauernbund-Ortsobleuten von Partschins, Algund, Plaus, Naturns und Tscherms fordert Gögele die politischen Verantwortungsträger auf, dass eine Lösung für das Großraubwild gefunden werde. „Die ungebremste Verbreitung von Bär und Wolf muss gestoppt werden, sonst werden die Probleme immer größer“, betont Gögele.
Die Bauernbund-Ortsgruppen weisen auch auf drohende Probleme für den Tourismus hin. „Die Gegend rund um das Vigiljoch ist ein touristisch stark genutztes Gebiet. Wenn Bären dieses Gebiet durchstreifen, werden auch Touristen und Wanderer ausbleiben.“ Auch Herdenschutz biete keine Lösung. „Der Bär war selbst durch das Einschreiten des Bauern nicht von seinem Angriff abzubringen. Das muss uns beunruhigen.“