Von: mk
Bozen – Während PCR-Tests verraten, ob jemand an Covid-19 erkrankt ist, zeigen Antikörper-Tests, ob jemand in der Vergangenheit mit dem Coronavirus infiziert war. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann und Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli klagen mit der zunehmenden Verbreitung von unterschiedlichen Tests darüber, dass es keine klaren Regeln gibt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Diese Frage stellt sich vor allem in Zusammenhang mit sogenannten Schnelltests, die von Privaten angeboten werden. Bürger und Unternehmen zahlen dafür zwischen 40 und 80 Euro pro Test.
Wie Bertoli erklärt, müssen bestimmte Parameter zur Gewährleistung der Qualität eingehalten werden. „Der Sanitätsbetrieb verwendet etwa Produkte von Abbott Diagnostics, einem weltweiten Marktführer bei Tests für Infektionskrankheiten. Auch das Gesundheitsministerium greift auf nationaler Ebene darauf zurück“, betont der Sanitätsdirektor.
Im Sanitätsbetrieb denkt man daran, bestimmt Regelungen festzuschreiben. So sollen Tests nur mit ärztlichem Rezept möglich sein. In der Bonvicini-Klinik ist das bereits der Fall. Außerdem sollte der Patient ausreichend informiert werden. Deutet ein Testergebnis etwa auf eine Covid-19-Erkrankung hin, ist Quarantäne die Folge.
Bieten Private einen Schnelltest an, müssen sie bei positiven Ergebnis auch der Abstrich vorgenommen werden, verlangt der Sanitätsbetrieb. Alles auf das öffentliche Gesundheitswesen abzuwälzen, wird nicht möglich sein. Der Sanitätsbetrieb möchte zudem, dass positive Testergebnisse der Abteilung für Prävention im Sanitätsbetrieb mitgeteilt werden. Der Patient gelangt dadurch in ein Kontrollsystem.
Der Sanitätsbetrieb erinnert daran, dass Antikörpertests keine sicheren Auskünfte, sondern nur Hinweise geben. Laut Gesundheitsministerium, das sich auf die WHO beruft, können Schnelltests PCR-Tests nicht ersetzen, um festzustellen, ob jemand mit dem Coronavirus infiziert ist.